Lehrerverband hat angesichts des Pädagogenmangels Zweifel an "geordnetem Schulbertrieb"
Archivmeldung vom 23.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Deutsche Lehrerverband bezweifelt, dass nach den Sommerferien überall ein geordneter Schulbetrieb beginnt. "Das Hauptproblem ist nicht gelöst. Wir haben massiven Lehrermangel, und dies trifft besonders hart Grund-, Förder- und Berufsschulen", sagte Präsident Heinz-Peter Meidinger im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Nach seinen Worten "hilft es wenig, dass halb fertige Lehramtsstudenten und Quereinsteiger einspringen". Es müssten nur Pädagogen wegen Krankheit oder Elternzeit ausfallen, "dann bricht das Kartenhaus zusammen". Meidinger nannte es "untragbar", wenn Klassen dann zusammengelegt und 30 statt 20 Kinder unterrichtet würden. Laut Meidinger "schafft es die Kultusbürokratie bis heute nicht, halbwegs treffsicher zu planen". Dabei hätten die Länder eigentlich ausreichend Zeit, dem Lehrermangel rechtzeitig vorzubeugen. Der Verbandschef wies darauf hin, dass schon im laufenden Schuljahr bis zu 80 Prozent der neu eingestellten Grundschullehrer in Sachsen und Berlin Quereinsteiger ohne Lehramtsausbildung seien.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)