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Strack-Zimmermann: Verrohung beschädigt Demokratie

Freigeschaltet am 02.01.2025 um 06:53 durch Sanjo Babić
Marie-Agnes Strack-Zimmermann  (2022)
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (2022)

Bild: Eigenes Werk /SB

Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann warnt vor einer wachsenden Verrohung der Politik. "Wenn nur noch Leute kommen, die drohen, wenn nur noch Leute kommen, die glauben, mit vulgärer Sprache, mit krassen Ansagen Erfolg zu haben, dann gnade uns Gott in dieser Demokratie", sagte Strack-Zimmermann der Funke-Mediengruppe.

In den Vereinigten Staaten sei Donald Trump wieder zum Präsidenten gewählt worden, der nichts ausgelassen habe "an Beleidigung, an Rassismus, an irren Sprüchen, wo man eigentlich hundertmal hätte sagen müssen, der kommt nicht über die Schwelle". Wenn das Erfolg habe, würden sich junge Menschen nicht mehr zumuten, in die Politik zu gehen.

Deswegen zeige sie Menschen an, die sie beleidigen. "Wenn die, die diese gruseligen Worte verwenden, beleidigen, wenn das das Normale wird, werden junge Menschen, übrigens auch junge Männer, sich das nicht mehr antun", warnte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europäischen Parlament.

Strack-Zimmermann bekräftigte: "Ja, ich zeige an und ich sage Ihnen, ich mache das, weil ich in meinem Umfeld unglaublich viele junge Menschen habe." Und es gebe immer wieder Verurteilungen. Im Gerichtssaal säßen dann ganz normale Leute. "Da gibt es einen Gymnasiallehrer im Ruhestand, der völlig ausrastet im Netz." Als einen Grund nannte sie die Corona-Maßnahmen. "Wir haben durch das Einsperren der Menschen, das muss man leider so sagen, im sozialen Raum etwas entfacht, wo Menschen einsam waren, sich gefunden haben im Netz, weil sie keine Kommunikation hatten. Was so etwas Gesellschaftszerstörendes hat, dass da einem schon angst und bange werden kann."

Strack-Zimmermann schilderte, wie sie dem Hass mit persönlichem Einsatz entgegentritt. Im Bahnhof von Dresden habe sie ein Mann wegen ihres Einsatzes für Waffenlieferungen an die Ukraine im Vorbeigehen als "Kriegstreiberin" beschimpft. "Und dem bin ich dann auch hinterher, zur Freude meiner Mitreisenden. Dann lief der immer schneller, ich auch. Und ich habe ihn dann auch an der Türe eingeholt und habe gesagt, was haben Sie gesagt?", so die FDP-Politikerin. "Dann hat er stark verunsichert mir das nochmal gesagt. Da habe ich gesagt, schauen Sie, wir kennen uns nicht. Wir können die Dinge unterschiedlich sehen, völlig in Ordnung. Aber wieso sagen Sie das? Und dann bricht so etwas wie ein Soufflé zusammen. Das heißt, diese Leute haben nicht mal den Hintern in der Hose, sich vor mich hinzustellen, mir das zu sagen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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