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SPD und Grüne wollen Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel

Archivmeldung vom 08.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /SB

Aus den Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen kommt Unterstützung für den Apell eines Bündnisses aus Zivilgesellschaft und Krankenkassen, Werbung für ungesunde Lebensmittel zwischen 6 und 23 Uhr zu verbieten.

"Unser Ziel ist es, Kinder zu schützen sowie Eltern und Familien dabei zu unterstützen, ihre Kinder ausgewogener und gesünder zu ernähren", sagte Rita Hagl-Kehl, stellvertretende Sprecherin für Ernährung und Landwirtschaft der SPD-Fraktion, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind eine gute Grundlage für eine klare Regulierung."

Jetzt müsse das Ernährungsministerium tätig werden und einen ambitionierten Gesetzesentwurf vorlegen, der eine umfassende bundesweit einheitliche Regulierung vorsehe. "Die Ernährungspräferenzen werden im hohen Maße im Kindesalter geprägt und dabei spielt Werbung eine bedeutende Rolle", so die SPD-Politikerin weiter. 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen würden als übergewichtig, sechs Prozent sogar als adipös gelten. "Die Zahlen sind alarmierend und es besteht dringender Handlungsbedarf." Auch Renate Künast, ernährungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, äußerte sich positiv. "Die Initiative des Bündnisses begrüße ich", sagte sie dem RND.

"Werbung für überzuckertes Müsli oder Snacks, bei denen bereits eine Portion den Tagesbedarf an Zucker übersteigt, finden wir täglich und überall - ob im TV, Internet, Radio oder über Influencerwerbung", so Künast. "Kindermarketing ist ein teuflischer Verführ er, der wirkt", betonte sie. "In Deutschland ist das Übergewicht schon bei den Kleinsten ein großes Problem. Deshalb wollen wir uns nicht länger auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaft verlassen", so die Grünen-Politikerin. "Eine weitreichende Werberegulierung ist dringend notwendig, um die Gesundheit von Kindern zu schützen. Das weiß auch der Bundesminister und wird ein entsprechendes Gesetz vorlegen", so Künast mit Blick auf einen Gesetzesentwurf, den ihr Parteikollegen und Ernährungsminister Cem Özdemir derzeit vorbereitet. Ein breites Bündnis aus Ernährungs- und Kinderschutzorganisationen hatte am Montag in einem Appell gefordert, Werbung für ungesunde Lebensmittel zwischen 6 und 23 Uhr zu verbieten und eine Bannmeile für Plakatwerbung um Schulen, Kitas und Spielplätze einzuführen. Zu den Unterzeichnern des Appells an die Bundesregierung gehören demnach unter anderem die AOK, die Techniker Krankenkasse, Foodwatch sowie das Deutsche Kinderhilfswerk.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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