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Lehrerverbandschef will Moratorium bei Inklusion in Regelschulen

Archivmeldung vom 05.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Manfred Jahreis / pixelio.de
Bild: Manfred Jahreis / pixelio.de

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat vor einem weiteren Ausbau der Inklusion an Regelschulen gewarnt. "Was wir jetzt brauchen, ist ein Moratorium bei der Inklusion", sagte Meidinger "Welt". "Wenn die Leistungsheterogenität eine gewisse Schwelle überschreitet, dann stellt sie nicht nur das Lehrpersonal vor Herausforderungen - sondern gefährdet mit Sicherheit den Lernfortschritt aller."

Die Umsetzung der Inklusion sei mitverantwortlich dafür, "dass die letzten Grundschul-Leistungsvergleiche enttäuschend ausgefallen sind", sagte Meidinger. Erforderlich sei eine Bestandaufnahme. "Man wird dann zu dem Schluss kommen, dass es ohne massive zusätzliche Finanzmittel nicht gehen wird." Letztlich brauche jede Klasse, die Inklusionsschüler hat, eine Zweitlehrkraft. Das milliardenschwere Bildungspaket, auf das sich SPD und Union bei ihren Koalitionsverhandlungen einigten, sei "ein wichtiger Aufschlag", aber nicht ausreichend, sagte Meidinger. Auch elf Milliarden Euro würden "die Bildungsmisere nicht abwenden, wenn die Länder nicht ebenfalls deutlich mehr in Bildung investieren. Der Bund macht jetzt einen wichtigen Aufschlag, die Länder müssen folgen."

Meidinger wies darauf hin, dass sich die Länder "nicht die Kompetenz nehmen lassen", Bundesmittel selbst zu verteilen. "Klar ist aber, dass wir geregelte Vereinbarungen brauchen, die sicherstellen, dass das Geld grundsätzlich im richtigen Bereich ankommt. Wenn es auch dieses Mal wieder zu Fehlsteuerungen und missbräuchlicher Verwendung kommt, wäre das eine schwere Belastung für künftige Kooperationsvereinbarungen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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