Merkel: Konzept der KZ-Gedenkstätten muss sich ändern
Archivmeldung vom 27.01.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Konzepte der KZ-Gedenkstätten müssen nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel in den nächsten Jahren geändert werden. "Die Zahl derer, die Überlebende sind, nimmt ab", sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. Die KZ-Gedenkstätten müssten sich "auf diese Zeit vorbereiten", wenn eines Tages keine Zeitzeugen mehr leben würden. "Deshalb ist es ganz wichtig, die Stimme derer auch zu erhalten und in pädagogisch sinnvollen Konzepten in die Gedenkstättenkultur mit einzubringen", so die Kanzlerin.
Künftig käme denjenigen eine besondere Bedeutung zu, die noch persönlich Zeitzeugen gehört und erlebt hätten. Diese müssten "das, was sie empfunden haben, was sie erfahren haben, weitergeben, um diese Zeit nicht zu vergessen". Gleichzeitig wies die Kanzlerin Kritik zurück, dass neben den Juden anderen Opfergruppen nicht angemessen gedacht werde. Zur Gedenkfeier im Bundestag hätten in der Vergangenheit auch Vertreter Zwangsarbeiter sowie der Sinti und Roma gesprochen. Eine Petition, in der mehr Erinnerung an homosexuelle Opfer des Nationalsozialismus gefordert wird, werde sich Bundespräsident Schäuble "genau anschauen", so die Kanzlerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur