Ramelow fürchtet Erpressungspotenzial einer starken AfD
Archivmeldung vom 10.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićThüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) fürchtet, dass die AfD nach der Landtagswahl in Thüringen zwei Drittel der Sitze im Landesparlament einnehmen und die übrigen Parteien mit dieser Sperrminorität unter Druck setzen könnte.
"Wenn die AfD mindestens ein Drittel des Parlaments stellt, kann sie die
Regierung in jeder Form erpressen. Dann ist keine Verfassungsänderung
mehr möglich, das Landesverfassungsgericht kann nicht mehr besetzt
werden", so Ramelow der "Welt am Sonntag". "Um das zu verhindern,
braucht es in Thüringen eine Zwei-Drittel-Mehrheit der demokratischen
Parteien."
Kritik übte Ramelow insbesondere an AfD-Landeschef
Björn Höcke. "Veranstaltungen mit Höcke ähneln inzwischen einer
kirchlichen Prozession. Er selbst inszeniert sich als Verfolgter, als
Opfer und sagte Sätze wie: "Dafür sind wir nicht auf die Straße
gegangen." Was für eine ungeheuerliche Anmaßung! Höcke war 1989 ein
17-jähriger westdeutscher Rotzlöffel. Ich komme auch aus
Westdeutschland, lebe seit der Wende in Thüringen, aber eine solche
Vereinnahmung dieser Zeit würde mir nicht im Traum einfallen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur