Ausschussvorsitzender Delius konstatiert beim BER massiven Kontrollverlust
Archivmeldung vom 30.06.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorsitzende des Untersuchungsausschusses des Abgeordnetenhauses zum Großflughafen BER, Martin Delius (Piraten), hat in einer Zwischenbilanz für die in Berlin erscheinende Tageszeitung »neues deutschland« (Mittwochsausgabe) das Bild eines Scheiterns auf mehreren Ebenen und eines massiven Kontrollverlusts dargestellt.
Das Scheitern des BER »zog sich über Jahre hin und wurde bestärkt durch den Umstand, dass die obersten Aufseher Warnungen ignorierten, Warner aus dem Projekt entfernten, strukturelle Fehlentscheidungen nicht revidierten und immer wieder Entscheidungen trafen, die die Projektrisiken weiter verschärften«, schreibt Delius. Bereits 2008 seien Warnungen des Beratungsunternehmens »Drees&Sommer«, die einen vorläufigen Baustopp forderten, ignoriert worden. "Drees&Sommer« seien nicht weiter beschäftigt worden. Dass »kritische Stimmen« überhört wurden, dafür seien nicht zuletzt auch die beiden Ex-Geschäfsführer Rainer Schwarz und Manfred Körtgen verantwortlich gewesen, so Delius. Neben der Leitung der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg kritisiert Delius aber auch den Aufsichtsrat, insbesondere seine Berliner Mitglieder.«Die Berliner Vertretung im Aufsichtsrat machte es nicht stutzig, als die Geschäftsführung anfing, Schreiben des Bauordnungsamtes »zwischen den Zeilen« zu lesen«, schreibt Delius. Und:«Der BER hätte 2012 wohl auch mit einer funktionierenden Entrauchungsanlage nicht ordentlich in Betrieb gehen können.« Seinen endgültigen Abschlussbericht will der Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses zum BER Anfang 2016 vorlegen.
Quelle: neues deutschland (ots)