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Strauß-Sohn: Merkel knickt zu oft ein

Archivmeldung vom 01.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Franz Josef Strauß (1982)
Franz Josef Strauß (1982)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Max Strauß, Sohn des langjährigen CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß, kritisiert die Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) scharf: "Die knickt zu oft ein, wenn es schwierig wird", sagte Strauß in einem Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit".

"Das ist bei allen großen Themen so, in der Finanzkrise, beim Euro, in der Atomfrage, selbst bei den Flüchtlingen. Sie eiert dann rum. Und jetzt fliegt ihr Europa auseinander. Als Politiker-Typ ist Angela Merkel so ziemlich das Gegenteil von meinem Vater", so Strauß. "Mit Frau Merkel habe ich jedenfalls meine großen Schwierigkeiten."

Der 56-Jährige ist der älteste Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. Ihm selbst, so Strauß Junior, falle es heute schwer, eine Wahlentscheidung zu treffen. Zwar sei er noch CSU-Mitglied, "aber eher aus historischen Gründen. Eigentlich bin ich eine Karteileiche." Ein Problem der aktuellen Politik sei, dass es zu wenige Figuren wie seinen Vater gebe, so Max Strauß. "Das, was die Demokratie ausmacht, nämlich politischen Streit auszutragen, findet heute in den Parteien und der öffentlichen Diskussion viel zu selten statt." In der politischen Rhetorik gehe es viel zu sehr darum, nicht angreifbar zu sein. Stattdessen regiere das "politisch Androgyne", so Strauß: "Das begann schon unter Helmut Kohl, und das ist mehr denn je unter Angela Merkel so". Gleiches gelte auch für die Partei seines Vaters, die CSU: "Zugegeben, es gab damals und gibt heute eine Menge Ja-Sager und Schmeichler in der CSU."

Max Strauß: Im Haus von Franz Josef Strauß wurde Ostrock gehört

Im Haus des CSU-Politikers Franz Josef Strauß, der als Antikommunist bekannt war, wurden in der Vergangenheit ausgiebig Ostrock-Lieder aus der DDR gespielt: "Daheim bei Familie Strauß lief Ostrock? Jawohl", erinnert sich Max Strauß, der älteste Sohn des einstigen bayerischen Ministerpräsidenten, in der Wochenzeitung "Die Zeit". Vor allem die Puhdys und Karat hätten zum Repertoire gehört. "Die haben musikalisch richtig was gekonnt, die Kerle. Da war die DDR ja viel besser aufgestellt als die ganzen flachen Schlager-Bürschel bei uns", ergänzt Strauß.

Die jeweils neuesten Musikalben "von sämtlichen DDR-Stars" habe Max Strauß in den achtziger Jahren von Alexander Schalck-Golodkowski, dem Chefdevisenbeschaffer der DDR, persönlich geschenkt bekommen. "Die hatte ich mir von ihm gewünscht", so Strauß. Der Kontakt zwischen der Familie Strauß und Schalck-Golodkowski sei um das Jahr 1983 entstanden, als Franz Josef Strauß einen Milliardenkredit zu Gunsten des SED-Staats aushandelte.

Max Strauß lebt heute nahe Dresden und arbeitet dort als Generalbevollmächtigter einer Medizintechnik-Firma. Franz Josef Strauß war von 1961 bis zu seinem Tod 1988 CSU-Vorsitzender.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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