Stv. FDP-Chef Kubicki wirft Merkel "Heuchelei" und zu große Türkei-Nähe in Flüchtlingsdebatte vor
Archivmeldung vom 23.04.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki hat im Zusammenhang mit der Flüchtlingsdebatte das Verhalten von Kanzlerin Angela Merkel scharf kritisiert. Die Humanität, die der Regierungschefin wegen der Flüchtlingsaufnahme zugesprochen worden sei, entpuppe sich gerade als "Heuchelei", weil die Bundesregierung völlig anders als noch vor Monaten handele.
"Angela Merkel hat nicht ertragen können, dass 4.000 Menschen in Budapest auf dem Bahnhof gesessen haben, aber jetzt schauen wir zu, wie 12.000 Menschen in Idomeni unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen und das interessiert uns nicht weiter", machte Kubicki im Fernsehsender phoenix (Samstag, 23. April) seinen Unmut deutlich.
Unverständlich war dem stellvertretenden FDP-Chef auch das deutsche Verhalten gegenüber der Türkei, der man einen Teil der Flüchtlingsbewältigung überantwortet habe. "Angela Merkel hätte nicht nach Ankara fahren sollen, um der Türkei eine EU-Beitrittsperspektive zu geben, sondern nach London, um die Briten zu überzeugen, in der EU zu bleiben", schimpfte Kubicki und fügte hinzu: "Die Briten raus, die Türken rein - das ist nicht die EU, die wir uns vorstellen."
Quelle: PHOENIX (ots)