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Lehrermangel in Bayern: Frühpensionierungen wird einfach ausgesetzt

Archivmeldung vom 26.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Der Lehrermangel an Grund-, Mittel-, und Förderschulen in Bayern ist so groß, dass das Kultusministerium zu drastischen Mitteln greift: Wie die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Montagsausgabe berichtet, sollen die Anträge auf Frühpension für den Februar 2018 nicht genehmigt werden. Alle Lehrer, die vorzeitig in Ruhestand gehen wollten, müssen jetzt auf ihr gesetzliches Renteneintrittsalter warten.

Diese Information ging nun an die Bezirksregierungen. Eine endgültige Lösung werde noch abgestimmt, heißt es im Ministerium. Einzelfälle sollen weiter geprüft werden, aber von der Sperre ausgenommen wären nur behinderte oder dienstunfähige Lehrer. Nicht nur ältere Pädagogen sind betroffen. Im kommenden Schuljahr sollen auch keine Anträge für den Auslandsschuldienst oder Beurlaubungen genehmigt werden.

Außerdem müssen Lehrer in Teilzeit künftig mindestens 21 Stunden pro Woche unterrichten. Diese Schritte sind unpopulär, besonders angesichts der anstehenden Wahlen im Bund und 2018 in Bayern. Aber das Grundproblem ist offenbar nicht anders in den Griff zu kriegen. Im Frühjahr 2017 war die Situation an einigen der 2.400 Grund- und 900 Mittelschulen so dramatisch, dass Opposition und der Bayerische Lehrerverband mehrmals Alarm schlugen und Petitionen sowie Briefe verzweifelter Eltern im Landtag eingingen.

Wenn an den Volksschulen im kommenden Februar mehrere hundert Lehrer in Pension gehen, gibt es niemanden, der übernehmen könne, hieß es. Die Wartelisten für Grund- und Mittelschullehrer sind abgeräumt, erst im Sommer 2018 werden wieder junge Lehramtsanwärter mit der Ausbildung fertig. Selbst mit den Nachqualifizierungen des Kultusministeriums, in denen bisher bereits 880 Gymnasial- und Realschullehrer im Schnelldurchlauf für die Volksschulen umgeschult werden, reicht es nicht. "Wir haben eine Krisensituation, und die verlangt nach Notmaßnahmen, aber das Ministerium muss überlegen, was sozial verträglich ist", sagt Lehrerverbandspräsidentin Simone Fleischmann. Die Krise dürfe nicht allein auf dem Rücken der Lehrer ausgetragen werden, die das System noch stabil halten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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