Müntefering: Merkels Macht schwindet
Archivmeldung vom 29.04.2009
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Freigeschaltet durch HBNachdem der CDU-Wirtschaftsflügel eigene Wege geht und ein Wahlprogramm angekündigt hat, sieht die SPD Bundeskanzlerin Angela Merkel als geschwächt an. Sie stehe mittendrin zwischen den Flügeln und lasse nicht erkennen, "was sie will und wohin die Reise gehen soll", sagte SPD-Chef Franz Müntefering der in Essen erscheinenden Neuen Ruhr/Rhein Zeitung.
Nach der Europawahl werde sich die Union "umschauen", so Müntefering. "Dann gehen bei denen die Balken nach unten, und die Debatte geht los", erklärte er weiter. Die Union werde dann nicht mehr glauben, dass Merkel es bei der Bundestagswahl allein "reißen" könne: "Dann kommen die Kochs." Er würde sich nicht wundern, "wenn die Kanzlerin doch noch ein "Spezialteam" akzeptieren müsste", fügte der SPD-Chef hinzu. Mit Blick auf die Wahlen in Thüringen und im Saarland sagte er, seine Partei werde "keine Ministerpräsidenten der Linken mittragen." Wenn die Linke aber "in einer verbindlichen Koalition mitregieren will, ist das möglich", sagte Müntefering. "Das sieht man in Berlin. Weshalb sollte ich mich also echauffieren?", fragte er. Auf Bundesebene geht nach Müntefering Worten "nichts" mit der Linken. In den Kommunen und in den Ländern entscheide die Partei vor Ort, wie sie sich verhalte.
Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung