Lemke kritisiert Merz für Attacke auf Umweltverbände
Archivmeldung vom 24.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićUmweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat eine Wahlkampfforderung von CDU-Chef Friedrich Merz zurückgewiesen, das Klagerecht von Umweltverbänden einzuschränken.
"Eine lebendige Zivilgesellschaft ist existenziell für unsere
Demokratie", sagte die Grünenpolitikerin dem "Tagesspiegel". Verbände
leisteten einen wichtigen Beitrag zum demokratischen Diskurs, ob es nun
Wirtschaftsverbände seien oder Umweltverbände, die sich für eine intakte
Natur einsetzten. "Starke Klagerechte mögen Friedrich Merz nerven", so
Lemke, "aber sie sind in einem Rechtsstaat ein geschütztes und
wertvolles Gut".
Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Thüringen
hatte der CDU-Chef zuvor gesagt: "Wir müssen all die Verbände, die nur
verhindern wollen, zurückdrängen, damit Prozesse und Verfahren schneller
werden." Mit Blick auf die Deutsche Umwelthilfe und andere
Umweltverbände, die zuletzt mehrfach mit Klagen für Gericht erfolgreich
waren, sagte Merz: "Das sind keine Umweltverbände, es sind
Wirtschaftsunternehmen." Das Problem sei nicht, "dass sie durch Klagen
alles aufhalten, sondern dass wir es zulassen".
Kritik an Merz'
Äußerungen kam auch vom Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe,
Sascha Müller-Kraenner. "Wir sind zum Glück nicht in Russland oder
einem anderen autoritären Regime, in dem der Staat Umweltverbände
'zurückdrängt'", sagte Müller-Kraenner. Merz solle diese unbedachte
Äußerung schnellstmöglich revidieren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur