IW wirft SPD beim Mindestlohn unverantwortliche Politik vor
Der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, wirft der SPD in der Mindestlohndebatte eine unverantwortliche Politik vor. "Über den Mindestlohn entscheidet in Deutschland eine unabhängige Kommission", sagte IW-Direktor Michael Hüther der "Rheinischen Post".
Auf diesen Grundsatz hätten sich Union und SPD erst gerade in ihrem
Koalitionsvertrag geeinigt. "Dass die Sozialdemokraten diese Einigung
bereits jetzt infrage stellen, ist eine Farce."
"Sie müssen sich
entscheiden: Wollen sie einen verantwortungsvollen Kompromiss zwischen
Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern, oder wollen sie die Höhe des
Mindestlohns endgültig politisieren? So öffnet die SPD der politischen
Willkür Tür und Tor, die Kommission verkommt zum Feigenblatt", warnte
er.
"Der ständige Meinungswechsel jedenfalls, das Bekenntnis zur
Kommission auf der einen, die politische Forderung nach 15 Euro auf der
anderen Seite, schadet den Unternehmen und damit den Beschäftigten -
Planungssicherheit sieht anders aus. Die SPD wäre gut beraten, die
Mindestlohnkommission ihre Arbeit machen zu lassen. Das sichert die
befriedende Wirkung dieser Institution."
SPD-Generalsekretär
Matthias Miersch hatte zuletzt erklärt, seine Partei werde den
Mindestlohn von 15 Euro ab 2026 notfalls gesetzlich durchsetzen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur