NRW-Politiker kritisieren Getränke-Lieferdienst Flaschenpost wegen Klage gegen Betriebsratswahl
Archivmeldung vom 17.02.2020
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Freigeschaltet durch André OttDas juristische Vorgehen gegen die geplante Wahl eines Betriebsrats beim Getränke-Lieferdienst Flaschenpost sorgt in der Politik für Empörung.
"Auch die Beschäftigten in Start-ups haben das Recht, einen Betriebsrat zu gründen und sich für gute Arbeitsbedingungen stark zu machen", sagt Christina Kampmann, digitalpolitische Sprecherin der SPD im NRW-Landtag der Düsseldorfer Rheinischen Post: "Wenn Mitbestimmung bei Flaschenpost unterdrückt wird und da, wo versucht wird, einen Betriebsrat zu gründen, Kündigungen erfolgen, ist das auf das Schärfste zu verurteilen". Der digitalpolitische Sprecher der Grünen im NRW-Landtag, Matthi Bolte-Richter, sagte der "Rheinischen Post": "Gerade Start-ups brauchen Flexibilität. Sobald sie sich aber - so wie Flaschenpost - am Markt etabliert und eine gewisse Größe erreicht haben, müssen ihre Mitarbeiter die Möglichkeit haben, Mitbestimmung einzufordern und einen Betriebsrat zu gründen."
In Düsseldorf versuchen Mitarbeiter momentan, erstmals einen Betriebsrat in einem Flaschenpost-Logistikzentrum zu gründen. Vor dem Arbeitsgericht Düsseldorf hatte Flaschenpost versucht, die Berufung eines Wahlvorstands für ungültig erklären zu lassen. Der Richter war diesem Antrag jedoch nicht gefolgt. Eine Flaschenpost-Sprecherin betonte: "Wir begrüßen das Engagement, legen jedoch auch bei diesem Thema großen Wert auf Professionalität und Chancengleichheit, so dass wir die aktuelle Situation nun durch die Arbeitsgerichte klären lassen." Parallel zum juristischen Vorgehen war acht von zehn Schicht- bzw. Teamleitern am Standort Düsseldorf gekündigt worden. Die Gewerkschaft NGG vermutet einen Zusammenhang zur geplanten Betriebsratswahl.
Quelle: Rheinische Post (ots)