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Religionsbeauftragter: Juden sollten Kippa "selbstbewusst tragen"

Archivmeldung vom 25.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kippa und Menora
Kippa und Menora

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Markus Grübel (CDU), hat sich gegen die Warnung des Zentralrats der Juden vor antisemitischen Übergriffen auf Kippa-Träger gewandt und das Tragen der Kopfbedeckung in der Öffentlichkeit empfohlen. "Ich rate jedem jüdischen Mitbürger, die Kippa selbstbewusst zu tragen", sagte Grübel der "Welt". Zugleich rief er die Menschen in Deutschland dazu auf, "dieses Recht auf Religionsfreiheit" zu schützen. "Wenn wir jetzt zulassen, dass Juden ihren Glauben verstecken, spielen wir den Antisemiten in die Hände."

Grübel räumte ein, dass es "sicher" Gegenden gebe, in denen Kippa-Träger "eine gewisse Vorsicht" walten lassen sollten. "Insgesamt halte ich das Risiko aber für überschaubar." Zentralratspräsident Josef Schuster hatte zuvor grundsätzlich vor einem offenen Tragen der jüdischen Kopfbedeckung gewarnt. Der Regierungsbeauftragte Grübel hält zudem verpflichtende Kreuze in bayerischen Amtsstuben für unproblematisch. "Ich erkenne in dem bayerischen Kabinettsbeschluss keine Beeinträchtigung anderer Religionen", sagte er. "Ebenso wie es selbstverständlich ist, mit Kippa oder Kopftuch eine Behörde betreten zu können, sollte es selbstverständlich sein, dort ein Kreuz aufhängen zu dürfen." Das Kreuz sei ein Zeugnis der Tradition Bayerns, "die auf christlichen Werten basiert", sagte der CDU-Politiker. "In diesem Sinne ist es gerade kein Zeichen der Ausgrenzung, sondern ein Symbol der Toleranz und Religionsfreiheit."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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