Lindner setzt auf "Modernisierungskoalition" mit seiner FDP
Archivmeldung vom 26.04.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFDP-Chef Christian Lindner sieht nach der Kür der Kanzlerkandidaten von Grünen und Union gute Chancen für seine Partei, in einer nächsten Bundesregierung mitzuregieren. "Armin Laschet haben wir als einen zuverlässigen Verhandlungs- und Regierungspartner kennengelernt. In diesem Jahr gibt es für uns gute Chancen, Teil einer Modernisierungskoalition zu sein. Armin Laschet dürfte einiges anders machen als Angela Merkel", sagte Lindner im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Bei der Bundestagswahl gelte es, "sowohl eine schwarz-grüne als auch eine grün-rot-rote Mehrheit zu verhindern, damit unser Land weiter aus der Mitte regiert werden kann". Einer möglichen Ampelkoalition aus Grünen, SPD und FDP steht Lindner skeptisch gegenüber. "Die Fantasien einer Ampel-Koalition, die in die Welt gesetzt werden, dienen im Moment doch vor allem dazu, von einer grün-rot-roten Möglichkeit abzulenken. Wenn es hart auf hart kommt, würden die Grünen lieber mit der Linkspartei koalieren und nicht mit uns", sagte der FDP-Chef.
"Grüne und SPD wollen höhere Steuern und Sozialabgaben, sie teilen den Wunsch, Schulden gemeinsam in Europa und auch in größerem Umfang in Deutschland aufzunehmen, und wollen insgesamt das Leben in Wirtschaft und Gesellschaft stärker lenken. In der Substanz stehen sie damit den Vorstellungen der Linkspartei näher als der FDP. Deshalb wäre ich gespannt, welches inhaltliche Angebot sie der FDP machen würden, um in eine solche Koalition einzutreten", so Lindner weiter.
Die FDP wolle "der Fortschrittsmotor" in einer Regierungskoalition sein. "Für uns ist eine Koalition nicht attraktiv, in der uns nur die Rolle eines Korrektivs oder Nein-Sagers zugewiesen wird." Er sehe zunächst Klärungsbedarf bei den Grünen: "Viele Menschen werden von Frau Baerbock wissen wollen, ob sie im Zweifel Deutschlands internationale Verlässlichkeit und den Schutz des Eigentums für eine Koalition mit der Linkspartei aufgeben würde."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)