Ramelow beklagt "Ausschließeritis" vor Landtagswahl
Archivmeldung vom 14.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićThüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) spricht sich wenige Wochen vor der Landtagswahl in seinem Land dafür aus, dass die "demokratischen Kräfte" zur Zusammenarbeit grundsätzlich bereit sein sollten.
"Ich plädiere ganz klar dafür, dass alle demokratischen Parteien
miteinander gesprächsfähig sein müssen und lösungsorientiert sein
müssen", sagte der Linken-Politiker den Sendern RTL und ntv. Er zeigte
wenig Verständnis dafür, dass die CDU Thüringens eine Koalition mit der
Linken ausgeschlossen hat, aber nicht mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht
(BSW). "Das Kuriose ist wirklich, dass die CDU sagt, mit einem BSW
können Sie sich das vorstellen, weil die hätten ja mit der SED nichts zu
tun. Aber die Linke oder der Ministerpräsident Bodo Ramelow, das ginge
gar nicht wegen der SED."
Ramelow erinnerte daran, dass die CDU
in den vergangenen Jahren mit der Minderheitsregierung unter Führung der
Linken kooperiert habe, um beispielsweise den Haushalt zu
verabschieden. "Also, wir sind permanent im Gespräch, deswegen ist diese
Ausschließeritis eine Katastrophe für Lösungsorientierung."
Mit
dem Begriff Brandmauer könne er zudem wenig anfangen. Er kämpfe nicht
gegen die "demokratischen Mitbewerber" etwa von der CDU oder dem BSW,
aber er wende sich gegen die AfD Thüringens und dessen Spitzenkandidaten
Björn Höcke. "Ich kämpfe gegen die Normalisierung des Faschismus, diese
Alltäglichmachung, mit der Herr Höcke das Unsagbare jeden Tag sagt, um
es sagbar zu machen. Und deswegen sage ich, das ist die eigentliche
Gefahr, mit der wir es zu tun haben."
Die AfD strebe mindestens
ein Drittel der Mandate an, um eine Sperrminorität im Landtag zu
erlangen. "Das heißt, das Erpressungspotenzial über eine
Minderheitsposition, das, was die AfD in den letzten Jahren ja immer
wieder praktiziert hat, Stichwort Richter, Wahlausschuss, Staatsanwälte,
die nicht berufen werden konnten, dieses Erpressungspotenzial ist die
eigentliche Bedrohung unserer parlamentarischen Demokratie", so Ramelow.
Quelle: dts Nachrichtenagentur