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Spritpreis: Stv. Grünen-Fraktionschef Krischer wirft anderen Parteien zynische Debatte vor

Archivmeldung vom 07.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Den Grünen ist das Benzin und Diesel noch immer viel zu günstig (Symbolbild)
Den Grünen ist das Benzin und Diesel noch immer viel zu günstig (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen im Bundestag, Oliver Krischer, hat anderen Parteien im Zusammenhang mit der Diskussion über eine schnellere Anhebung des Spritpreises unredliches Verhalten vorgeworfen. "Es ist schon zynisch, was man die vergangenen zehn Tage erlebt hat, bei einer Zahl, die die Regierung selbst beschlossen hat, die man aber jetzt verhetzt und diskreditiert, und damit Debatten führt, wie wir sie aus den neunziger Jahren kannten", äußerte sich Krischer im Fernsehsender phoenix.

Während seine Partei konkrete Vorschläge für einen sozialen Ausgleich unterbreite, gebe es von den Mitbewerbern diesbezüglich keinerlei Ideen. Der grüne Verkehrsexperte legte im Übrigen ein Bekenntnis zum Auto ab. "Selbstverständlich spielt das Auto eine große Rolle, ist ein entscheidendes, lebensnotwendiges Fortbewegungsmittel und in absehbarer Zeit nicht wegzudenken, besonders in ländlichen Regionen."

Doch müsse man die Fahrzeuge nachhaltiger machen, klimafreundlicher produzieren und gleichzeitig den Menschen Mobilität ermöglichen. Krischer sprach sich dafür aus, dass die deutsche Automobilindustrie noch stärker als bislang ihre Produktion umsteuere. "Es ist ja fast verrückt, dass ich das als Grüner sage: Mir geht es darum, dass wir in Deutschland Standort der Automobilindustrie bleiben. Deshalb müssen wir uns darum kümmern, dass die besten, nachhaltigsten und klimafreundlichsten Autos aus Deutschland kommen."

Gegen ein ständiges Drehen an der Preisschraube sprach sich Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA) aus. "Wir schlagen mittelfristig vor, den Verkehrssektor in den Emissionshandel einzubeziehen. Das ist ein besseres Instrument, als an jeder Ecke mit Stellschrauben, Steuern, Abgaben und Entlastungen zu arbeiten." In den kommenden Jahren werde die Autoindustrie rund 150 Milliarden Euro in neue Antriebe und die Digitalisierung investieren. Notwendig sei es jetzt aber auch, die Rahmenbedingungen für eine Zunahme der Elektromobilität zu schaffen. "Bei der Lade-Infrastruktur hängen wir sehr weit zurück. Wir müssten pro Woche etwa 2.000 Ladepunkte bauen, aber wir schaffen nur 300", so Müller.

Quelle: PHOENIX (ots)


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