Schneider sieht in Ostdeutschland russische Propaganda am Werk
Archivmeldung vom 20.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), hat sich besorgt über die Ansichten mancher Deutscher zur Ukraine geäußert.
"Es entsetzt mich, wie teilweise über die Ukraine und die Ukrainer
gesprochen wird, in Ost und West", sagte er den Partnerzeitungen der
Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Mittwochsausgaben). Schließlich
gehe es um das Existenzrecht des Landes, über das nicht zuletzt AfD- und
BSW-Politiker nonchalant hinweggingen. Es gebe zwar auch viele
Deutsche, die der Ukraine helfen wollten. Aber: "Leider dringt vor allem
in Ostdeutschland zu oft die russische Propaganda durch", fügte
Schneider hinzu.
Den drei anstehenden Landtagswahlen in Sachsen,
Thüringen und Brandenburg misst Schneider allerhöchste Bedeutung bei.
Sie seien "so wichtig wie die Volkskammerwahl und die Bundestagswahl
1990". Schneider zeigte sich optimistisch, dass die SPD den Einzug in
alle drei Landtage schafft und dass Dietmar Woidke in Brandenburg
Ministerpräsident bleibt. Ihn besorge die Aussicht, dass in Thüringen
möglicherweise eine Zweidrittelmehrheit von Linken, BSW und AfD
entsteht.
Heftige Kritik übte er an BSW-Chef Sahra Wagenknecht.
"Wenn Sahra Wagenknecht ankündigt, eine mögliche Koalition an der Außen-
und Verteidigungspolitik festzumachen, die nicht mal im Ansatz auf
Ebene Thüringens oder Sachsens entschieden wird, dann zeigt das ihre
fehlende Ernsthaftigkeit." Wagenknecht hatte angesichts der Ankündigung
des Bundeskanzlers, ab 2026 US-Mittelstreckenraketen in Deutschland zu
stationieren, angekündigt, nur mit Parteien koalieren zu wollen, die die
Stationierung ablehnen. Schneider sprach sich klar für die
Stationierung aus, sieht die Debatte jedoch erst am Anfang. "Eine
Regierungsentscheidung ist das Eine, das Ringen um gesellschaftliche
Unterstützung das Andere. Grundsätzlich ist die Sicherheitspolitik eine
Sache für die nächste Bundestagswahl", so Schneider.
Quelle: dts Nachrichtenagentur