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4.230 Fernzüge in 2020 gestrichen

Archivmeldung vom 25.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Security der Deutschen Bahn (Symbolbild)
Security der Deutschen Bahn (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Deutsche Bahn hat im Jahr 2020 im Fernverkehr 4.230 Fernzüge ersatzlos gestrichen und 99.652 Halte ersatzlos ausfallen lassen. Das geht aus einem Schreiben des Beauftragten der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Enak Ferlemann, hervor, über das die "Welt" berichtet.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst hatte die entsprechenden Informationen angefragt. Besonders viele Züge fielen im Februar (1.010) und März (1.239) des Vorjahres aus. Der Anteil der ausgefallenen Züge im Vergleich zu allen geplanten Fahrten lag demnach bei bis zu 4,8 Prozent. Gleiches gilt für die Haltausfälle ohne Ersatz. Im Februar wurden 19.306 Stopps übersprungen, im März waren es 17.665 Haltestellen. Damit strich die Deutsche Bahn zeitweise bis zu 6,2 Prozent der Soll-Halte. Begründet werden die Zahlen vor allem mit Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

"Die DB AG verzeichnete aufgrund der kurzfristig erforderlichen Fahrplanreduktionen im Rahmen der Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie im gesamten Netz Halt- und Zugausfälle. Die Änderungen sind solange Abweichungen vom Fahrplan, bis sie eingearbeitet und übernommen wurden", so Ferlemann in seinem Schreiben an den FDP-Abgeordneten. Auffällig in dieser Argumentation ist jedoch, dass im Februar - dem Monat mit dem Höchststand an ersatzlos gestrichenen Halten - das öffentliche Leben noch nicht durch Corona-bedingte Einschränkungen beeinträchtigt wurde. "Wenn Fernzüge und -halte in dieser Größenordnung ersatzlos ausfallen, ist das eine Zumutung für alle Bahnreisenden und ein Armutszeugnis für das DB-Management", erklärte Herbst der "Welt".

Die Zahlen aus dem Februar 2020 zeigten zudem, dass die Deutsche Bahn ihren jüngst verkündeten Pünktlichkeitsrekord nicht trotz, sondern nur wegen der Corona-Pandemie erreichen konnte. "Sowohl massiv gesunkene Fahrgastzahlen als auch tausende gestrichene Verbindungen haben ihr Übrigens getan, die tatsächliche Zuverlässigkeit der Bahn zu verschleiern", so Herbst. Gemäß der Definition der Deutschen Bahn hätten ausgefallene Halte oder entfallene Züge auf die Pünktlichkeit keinen Einfluss. Die Bahn, so der FDP-Verkehrsexperte, müsse deshalb "eine echte Qualitätsoffensive starten und transparent informieren, ob Reisende ihr Ziel pünktlich erreichen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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