Juso-Vorsitzender Vogt warnt SPD vor Kanzler-Direktwahl
Archivmeldung vom 24.05.2011
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Freigeschaltet durch Fabian PittichDie Jungsozialisten haben große Bedenken gegen die angestrebte Direktwahl des SPD-Kanzlerkandidaten geäußert. Zu entsprechenden Plänen, wie sie SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles für den nächsten SPD-Bundesparteitag im Dezember angekündigt hat, sagte der Juso-Bundesvorsitzende Sascha Vogt in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe): "Entscheidend für die SPD ist es zunächst, ein vernünftiges Programm zu entwickeln. Anschließend geht es darum, einen Kandidaten zu finden, der auch wirklich zum Programm passt und die beschlossenen Inhalte umsetzt", meinte Vogt.
"Ich bezweifle, dass das mit einer Direktwahl des Kanzlerkandidaten funktionieren kann", ergänzte der Juso-Chef. Allerdings begrüßte er, dass es mehr inhaltliche Entscheidungsmöglichkeiten für die Mitglieder geben solle. Aber die SPD müsse "auch handlungsfähig bleiben", so Vogt. "Entsprechend ist es richtig, die Hürden für Mitgliederentscheide zu senken, aber es müssen auch weiterhin einige Grundvoraussetzungen erfüllt werden, bevor über ein Thema abgestimmt wird." Wahlen gewinne man mit derlei Organisationsreformen jedoch nicht zwingend. "Die SPD muss zunächst durch ein eigenständiges Programm überzeugen, bei dem soziale Gerechtigkeit im Vordergrund steht. Nur wenn die SPD klare Positionen vertritt, kann sie Wahlen gewinnen", sagte Vogt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur