Thüringen: CDU, SPD und BSW einigen sich auf Friedensformel
In Thüringen sind die CDU, das BSW und die SPD einer gemeinsamen Koalition einen großen Schritt näher gekommen. Die drei Parteien einigten sich am Montag auf eine Friedensformel.
"Als künftige Regierung des Freistaats Thüringen eint uns der Wille zum
Frieden in Europa. Wir nehmen die Sorgen und Ängste unserer Bürgerinnen
und Bürger ernst, dass Krieg in Europa ist und Deutschland mit
hineingezogen werden könnte", heißt es darin. Man bekenne sich zur
"europäischen Friedensordnung" und wende sich "gegen jegliche
Bestrebungen, mit kriegerischen Mitteln Grenzen zu verschieben".
"Im
Rahmen der europäischen und bundesstaatlichen Ordnung unterstützen wir
alle diplomatischen Initiativen, den von Russland gegen die Ukraine
entfesselten Angriffskrieg zu beenden", heißt es weiter. Anschließend
halten die potenziellen Koalitionspartner auch ihre unterschiedlichen
außenpolitischen Auffassungen fest. "CDU und SPD sehen sich in der
Tradition von Westbindung und Ostpolitik. Das BSW steht für einen
kompromisslosen Friedenskurs."
Diese Differenzen sollen dann mit
der Verweis auf Diplomatie überbrückt werden: "Wenngleich wir
hinsichtlich der Notwendigkeit von Waffenlieferungen an die Ukraine zur
Verteidigung ihrer territorialen Integrität und Souveränität
unterschiedlicher Auffassungen sind, eint uns das Ziel, eine
diplomatische Lösung des Krieges gegen die Ukraine und den Abbau der
damit verbundenen Spannungen innerhalb Europas mit dem Ziel eines
Waffenstillstandes und gerechten, dauerhaften Friedens im Sinne der
Charta der Vereinten Nationen und des Budapester Memorandums
voranzutreiben."
Die Stationierung von Mittelstrecken- und
Hyperschallraketen in Deutschland wird in dem Papier nicht explizit
abgelehnt. Es wird lediglich "anerkannt", dass viele Menschen in
Thüringen diese "kritisch sehen bzw. ablehnen" und eine "breit angelegte
Debatte" darüber gefordert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur