Umfrage: Im Saarland stehen die Zeichen auf Große Koalition
Archivmeldung vom 16.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAnderthalb Wochen vor der Landtagswahl im Saarland zeichnet sich eine Große Koalition ab. Dies geht aus einer Umfrage für die "Tagesthemen" (ARD) hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap durchgeführt hat. Demnach kommt die CDU auf 33 Prozent der Stimmen, während die Sozialdemokraten ebenfalls 33 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können.
Die Linkspartei kommt der Umfrage zufolge auf 16 Prozent. Die Piratenpartei kann sich berechtigte Hoffnungen auf einen Einzug in den Landtag in Saarbrücken machen und kommt in der Umfrage auf sechs Prozent, während die Grünen fünf Prozent erreichen. Die Liberalen würden den Wiedereinzug in das Landesparlament verpassen und kommen in der Umfrage nur auf drei Prozent.
Die Meinungsforscher befragten 1.000 Wahlberechtigte im Saarland.
Lafontaine wirbt für Rot-Rot im Saarland
Der Spitzenkandidat der Linkspartei für die Landtagswahl im Saarland, Oskar Lafontaine, hat die Sozialdemokraten aufgerufen, sich für ein rot-rotes Bündnis zu öffnen. "Wenn die SPD ihr Programm ernst nimmt, kann sie nur mit uns koalieren", sagte Lafontaine der Tageszeitung "Die Welt". Die Absage von SPD-Spitzenkandidat Heiko Maas falle auf ihn selbst zurück, kritisierte Lafontaine. "Er will eine große Koalition für Hungerlöhne und Altersarmut, weil die CDU den gesetzlichen Mindestlohn ebenso ablehnt wie eine Änderung der Rentenformel."
Zugleich bekräftigte Lafontaine den Willen der Linkspartei, im Bund mit der SPD zu regieren. "Wir wollen regieren, um den Sozialstaat wieder aufzubauen", sagte er. "Wenn die SPD es ernst meint mit ihren Ankündigungen zu Mindestlöhnen, Steuern, Rente und Hartz IV, dann ist das eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit."
Lafontaine schloss überdies nicht aus, im nächsten Jahr als Spitzenkandidat der Linken zur Bundestagswahl anzutreten. "Was im nächsten Jahr sein wird, entscheide ich im nächsten Jahr", sagte er auf eine entsprechende Frage.
Quelle: dts Nachrichtenagentur