Freiwilligendienst: Ansturm auf Bufdi-Stellen mit Flüchtlingsbezug
Archivmeldung vom 23.12.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie 10.000 zusätzlichen Stellen "mit Flüchtlingsbezug" im Bundesfreiwilligendienst im kommenden Jahr können voraussichtlich rasch besetzt werden. Das für die Organisation des Bundesfreiwilligendienstes zuständige Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (Bafza) in Köln hat in den letzten Wochen bereits eine rege Nachfrage nach den neuen Plätzen registriert.
"Es gibt einen regelrechten Ansturm an Anfragen nach den neuen Stellen - sowohl von Trägern, Vereinen und Initiativen als auch von Bürgern, die sich für den Bufdi-Dienst interessieren", sagte Bundesamt-Sprecher Peter Schloßmacher der "Welt". Auch viele Flüchtlinge würden sich für die neuen Stellen interessieren, die seit dem 1. Dezember vergeben werden können. "Wir wünschen uns, dass wir die Hälfte bis zwei Drittel der 10.000 Plätze mit Flüchtlingen besetzen können", so Schloßmacher.
Gerade für Asylbewerber sei der Bufdi-Dienst eine hervorragende Integrationsmöglichkeit. "Die Bewerber erhalten einen Deutschkurs, sind eingebunden in ein Team - das ist eine tolle Chance für sie." In den vergangenen Jahren hatte der Bund rechnerisch 35.000 Vollzeit-Bufdi-Stellen pro Jahr finanziert; im Haushalt sind dafür 167 Millionen Euro vorgesehen. Die jährlich 10.000 zusätzlichen Stellen für die Flüchtlingshilfe sind zunächst auf drei Jahre mit jeweils 50 Millionen Euro im Jahr budgetiert.
Da viele Bundesfreiwillige in Teilzeit arbeiten und die Dienstzeit zudem zwischen sechs und 18 Monaten schwankt, weicht die tatsächliche Zahl der Bufdis von der rechnerischen ab. Im Durchschnitt des Jahres 2014 waren es im Jahresdurchschnitt 42.786, davon 17.454 über 27 Jahre. Die hohe Zahl in 2014 ist aber nach Angaben des Bafza durch eine Überbuchung zustande gekommen, für die der Bund anschließend noch Mittel nachschießen musste. In diesem Jahr schwankte die Zahl der Bufdis zwischen 32.932 im August und 41.923 im November, davon waren 23.367 Frauen und 18.556 Männer. Die Dezemberzahl dürfte noch einmal deutlich darüber liegen, da seit dem 1. Dezember das Zusatzkontingent für die Flüchtlingshilfe greift.
Quelle: dts Nachrichtenagentur