Kassenärzte plädieren für Versicherten-Bonus
Archivmeldung vom 14.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, fordert ein Bonusprogramm für Versicherte - wenn sie immer denselben Fach- oder Hausarzt als erste Anlaufstelle nutzen.
Gegenüber "Bild am Sonntag" sagte Gassen: "Wir plädieren schon seit
Langem für eine gewisse Steuerung. Das heißt, dass Menschen sich
vielleicht zunächst mal auf eine Arztpraxis kaprizieren, das wird oft
die hausärztliche Praxis sein, kann aber auch eine fachärztliche sein,
die medizinische Probleme erst mal abklopft und dann versucht,
Behandlungspfade abzustecken."
Dadurch würden Arzttermine
gespart. Denn: "Die eine oder andere Untersuchung, die vielleicht gar
nicht notwendig ist, nicht gemacht, und die Menschen werden trotzdem
möglicherweise sogar besser versorgt als vorher." Dieses Tarifmodell
würde, "wenn es tatsächlich Effizienzen hebt, natürlich auch mit
Beitragsreduktion einhergehen können oder Beitragsrückerstattung".
Gassen
weiter: "Ich könnte mir vorstellen, wenn Menschen wirklich sehr
verantwortungsbewusst damit umgehen, beispielsweise zu
Präventionsleistungen gehen, aber nicht unnötig viele Ärzte in Anspruch
nehmen, könnten das sicherlich dreistellige Beträge im Jahr sein."
Gassen
plädiert für mehr Eigenverantwortung in der Gesundheitsversorgung. "Ich
glaube schon, dass die Menschen in unserem Land sehr wohl abschätzen
können, wie viel Selbstbeteiligung sie sich selber zumuten möchten." Bei
der Gesundheit würden die Menschen "ein bisschen wie unmündige Kinder
behandelt. Das finde ich persönlich schwierig."
Quelle: dts Nachrichtenagentur