Rotes Kreuz pocht auf Mittelerhöhung für Katastrophenschutz
Archivmeldung vom 10.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Deutsche Rote Kreuz (DRK) mahnt bei der Bundesregierung eine milliardenschwere Aufstockung der Mittel für den Zivil- und Katastrophenschutz an. "Es braucht auch im Bereich der Katastrophenvorsorge eine Zeitenwende", sagte DRK-Generalsekretär Christian Reuter der "Süddeutschen Zeitung". "Der Wiederaufbau des Zivilschutzes als Bundesaufgabe ist derzeit finanziell nicht verlässlich hinterlegt."
Das DRK dringe seit vielen Jahren darauf, dass 0,5 Prozent des
Bundeshaushalts in den Bevölkerungsschutz flössen. "Also statt 550
Millionen Euro rund zwei Milliarden Euro", sagte Reuter.
Hochwasserkatastrophen,
Stürme, Hitzewellen und Waldbrände der letzten Jahre hätten Lücken im
Bevölkerungsschutz offenbart, sagte der DRK-Generalsekretär weiter. Auch
zentrale Vorhaben kommen laut DRK derzeit nicht schnell genug voran,
darunter jene zehn "Labor 5.000" genannten Zeltstädte, die im
Katastrophenfall jeweils bis zu 5.000 Menschen beherbergen und versorgen
können.
Für Kernprojekte des Bevölkerungsschutzes wie das Labor
5.000 "stehen aktuell zu wenig Gelder zur Verfügung", warnte Reuter
weiter. "Die zehn Module sollten möglichst schnell finanziert werden."
Bislang
ist die Finanzierung erst für ein Modul ganz und ein weiteres teilweise
gesichert. Das Bundesinnenministerium von Nancy Faeser (SPD) hat zwar
angekündigt, am Ziel von zehn Betreuungsmodulen festzuhalten. Allerdings
wurden die Fristen für den Aufbau und die komplette Beschaffung der
ersten zwei Module bereits bis 2026 verlängert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur