Esken kann sich weltweite Sondersteuer für Milliardäre vorstellen
Archivmeldung vom 24.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn der Diskussion um eine weltweite Sondersteuer für Milliardäre stellt sich SPD-Chefin Saskia Esken gegen Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Der hat sich gegen den Vorschlag ausgesprochen, den Brasilien zur aktuellen Tagung der G20-Finanzminister ins Gespräch gebracht hat und den Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) befürwortet.
"Die höchsten Vermögen in der Welt sind in den Krisenjahren nochmals
immens angestiegen, während viele Menschen durch dieselben Krisen an den
Rand ihrer Existenz und darüber hinaus getrieben wurden", sagte Esken
zur Begründung einer solchen Steuer dem "Tagesspiegel". "Um Armut und
Hunger in der Welt erfolgreich zu bekämpfen und gerechte
Entwicklungschancen auch für die ärmere Bevölkerung zu ermöglichen,
müssen die Milliardäre dieser Welt einen gerechten Beitrag leisten."
Nicht
zuletzt könne es dadurch auch gelingen, "Entwicklungshilfe und
wirtschaftliche Zusammenarbeit ein Stück weit aus dem geopolitischen
Wettbewerb herauszuhalten, in dem beispielsweise China, aber auch
Russland immer aggressiver auftreten", sagte Esken weiter. Sie verband
das zudem mit dem SPD-Anliegen einer Vermögensteuer. "Auch in
Deutschland ist eine gerechtere Besteuerung angesichts der nochmals
erheblich angestiegenen Vermögen der 3.300 reichsten Menschen für uns
Sozialdemokraten eine wichtige Option, um die drängende Sanierung, die
Modernisierung und den Ausbau unserer Infrastruktur zu finanzieren", so
die SPD-Politikerin.
"Davon würden alle in Deutschland
profitieren. Eigentum verpflichtet, das steht in unserem Grundgesetz.
Für Reichtum gilt das umso mehr."
Quelle: dts Nachrichtenagentur