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Fehlende Schlachtkapazitäten: Agrarministerin mahnt zu Flexibilität

Archivmeldung vom 30.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Julia Klöckner (2017)
Julia Klöckner (2017)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Mit Blick auf fehlende Schlachtkapazitäten wegen der Schließung des Tönnies-Betriebs in Rheda-Wiedenbrück hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) Landwirte und Schlachter aufgerufen, flexibel zu reagieren. Sie könne die Sorgen der Züchter sehr gut nachvollziehen, sagte Klöckner im "Frühstart" von RTL und n-tv.

Klöckner weiter: "Deshalb ist es zum einen wichtig, dass Schlachtkapazitäten an anderen Orten noch genutzt werden, dass vor allen Dingen die Schlachtungen nach Möglichkeit etwas verschoben werden können." Durch die Stilllegung des Tönnies-Standorts in Rheda-Wiedenbrück müssen Landwirte pro Woche für 70.000 Schweine andere Abnehmer finden. Die Landwirtschaftsministerin sprach von einem Problem, "das auf uns zukommt".

Jeder in "der Kette" müsse seiner Verantwortung gerecht werden. "Vor allen Dingen natürlich die Schlachtereien." Klöckner wollte die Tierhalter nicht pauschal zu einer verringerten Produktion anregen. "Sie legen nicht einfach den Schalter um", sagte sie der RTL/n-tv-Redaktion. Dennoch gab sie den Ratschlag: "Den Stall nicht ganz vollzumachen - das ist schon eine kluge Herangehensweise."

Klöckner sprach auch noch einmal über die Tierwohlabgabe, ihr Konzept zur moderaten Verteuerung Fleisch und Wurstwaren. Fleisch dürfe nicht Luxusware werden, dürfe aber auch kein Alltagsramsch sein. In der Behandlung von Fleischimporten räumte Klöckner Schwierigkeiten ein, denn auch diese sollten mit einer Tierwohlabgabe belastet werde. "Wir sind in einem Binnenmarkt. Und wenn wir jetzt nur das einheimische Fleisch belegen würden, dann würde nach dem anderen gegriffen werden, weil es billiger ist." Die Abgabe müsse allerdings "europarechtlich vereinbar sein". Das müsse nun geprüft werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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