Göring-Eckardt: Kirchen-Debatte hat mit Realität nicht viel zu tun
Die Grünen-Politikerin und gläubige Christin Katrin Göring-Eckardt hat die von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) angestoßene Debatte über die Rolle der Kirchen deutlich kritisiert. "Ich finde es wirklich völlig unangemessen, ausgerechnet den Kirchen vorzuwerfen, dass sie sich Gedanken über den Gang der Welt machen und sich dazu auch äußern", sagte Göring-Eckardt dem Nachrichtenportal T-Online.
"Man hat ein bisschen den Eindruck, es geht darum, dass das, was die
Kirchen sagen, Frau Klöckner vielleicht nicht so gut gefällt", sagte
Göring-Eckardt. "Es ist eine sehr, sehr oberflächliche Diskussion, die
mit der Wirklichkeit der Kirche und der Rolle der Kirchen in Deutschland
wirklich nicht so viel zu tun hat."
Auch dass den Kirchen auf
der anderen Seite vorgeworfen werde, sie machten ihren eigentlichen Job
nicht, kritisierte Göring-Eckardt deutlich. "Das finde ich nun wirklich
unfair", sagte sie. In der Pandemie hätten die Kirchen zum Beispiel "mit
allen möglichen sehr, sehr kreativen Möglichkeiten" versucht, den
Kontakt zu den Gläubigen zu halten.
Klöckner hatte zuvor
kritisiert, die Kirche werde austauschbar, wenn sie sich zu sehr in die
Tagespolitik einmische. Göring-Eckardt, die Theologie studiert hat,
sagte nun, dass Christen und Kirchenfunktionäre sich politisch äußern,
"das ist irgendwie ganz normal". Das sei schon in der Bibel so gewesen,
in der Jesus immer die Pharisäer kritisiert habe.
Quelle: dts Nachrichtenagentur