Grüne in Niedersachsen streben Neuauflage von Rot-Grün an
Archivmeldung vom 16.04.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Grünen in Niedersachsen streben nach der Landtagswahl am 9. Oktober eine erneute Regierungskoalition mit der SPD an. "Es ist kein Geheimnis, dass die SPD uns inhaltlich näher ist als die CDU", sagte Christian Meyer, Fraktionsvize der Grünen im Landtag, im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Der 46-Jährige bildet zusammen mit der Fraktionsvorsitzenden Julie Willie Hamburg (35) das Grünen-Spitzenduo für die Wahl.
In Niedersachsen hatte bereits von 2013 bis 2017 ein rot-grünes Bündnis regiert. Meyer war in dieser Zeit Landwirtschaftsminister. "Daher kann ich sagen, dass wir als Grüne natürlich auch eine stärkere persönliche Nähe zur Sozialdemokratie haben", betonte Meyer. Das werde momentan zusätzlich dadurch verstärkt, dass die CDU sich bei vielen Themen nach Meyers Ansicht "im Rückwärtsgang" befindet.
Die Christdemokraten bremsten nicht nur beim Klimaschutz, sondern wollten auch im Sozialbereich nicht investieren und machten in der Flüchtlingspolitik mit ihrer Leitkultur-Debatte eine Rolle rückwärts. Und auch in der Agrarpolitik sei es die CDU, die den Naturschutz hintanstellen wolle. "So wie die CDU sich momentan zurück in die 80er-Jahre bewegt, fehlt mir doch sehr stark die Fantasie dafür, wie es in Niedersachsen mit Schwarz-Grün klappen sollte", stellte Meyer gegenüber der "NOZ" fest.
Gleichzeitig machte der Grünen-Politiker deutlich, dass seine Präferenz für die SPD nicht als endgültige Absage an die CDU zu verstehen sei. "Wir schließen keine Bündnisse mit demokratischen Parteien aus." Ein Zweier-Bündnis sei den Grünen aber "auf jeden Fall lieber als eine Dreier-Konstellation".
Auf die Frage nach seinen persönlichen Ambitionen nach der Wahl und einer möglichen Rückkehr ins Amt des Landwirtschaftsministers machte Meyer deutlich, dass er sich eher als Nachfolger des jetzigen Umweltministers Olaf Lies (SPD) sieht. "Es ist ja kein Geheimnis, dass wir Grüne mit einem starken ökologischen Impuls vor allem Klima-, Umwelt- und Naturschutzministerien anstreben. Hier liegen auch meine persönlichen Herzensthemen."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)