Nahles: SPD muss digitalen Wandel stärker zu ihrem Thema machen
Archivmeldung vom 26.03.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hat ihre Partei dazu aufgefordert, die Folgen des digitalen Wandels stärker zu ihrem Thema zu machen. Wie zur Zeit des ehemaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck stehe die SPD vor vielen Zukunftsfragen, schreibt Nahles in einem Beitrag für das Magazin "Cicero" (Aprilausgabe). "Der Blick zurück zeigt: Wenn wir nur verhindern wollen, werden wir die wenigsten lösen."
In dem Beitrag zieht Nahles anlässlich von Bismarcks 200. Geburtstag am 1. April einen historischen Vergleich. In ihren Gründungsjahren habe die Sozialdemokratie darauf reagiert, dass die Industrie Leben und Arbeit der Menschen verändere. Auch heute gebe es durch Digitalisierung, Globalisierung und demografischen Wandel wieder weitreichende Veränderungen. "Vielfältige neue Beschäftigungsformen von selbstbestimmten Selbstunternehmern bis zu Akkordarbeit leistenden Clickworkern müssen in die Architektur unserer Sozialsysteme eingereiht werden."
Mit Blick auf die Bismarckschen Reformen zu Beginn einer neuen wirtschaftlichen Epoche müssten sich die Sozialdemokraten fragen, wie sie die neuen Formen der Arbeit in die Sozialversicherungen einbinden, schreibt Nahles. "Wird es in Zukunft ein berufsständisches Versorgungswerk für Crowdworker geben? Oder krempeln wir die 125 Jahre alte gesetzliche Rentenversicherung um und öffnen sie für Soloselbstständige", fragte die Arbeitsministerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur