Vermeintliche Drohanrufe aus Parteivorstand: SPD erstattet Anzeige
Archivmeldung vom 05.12.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtNachdem ein bislang unbekannter Täter SPD-Mitglieder, die einer großen Koalition kritisch gegenüberstehen, am Telefon mit negativen Konsequenzen für die jeweilige Karriere gedroht hat, haben die Sozialdemokraten nun Anzeige erstattet.
"Der SPD-Parteivorstand hat Strafanzeige gegen unbekannt erstattet. Hintergrund ist, dass sich gestern ein SPD-Mitglied beim SPD-Parteivorstand gemeldet und über einen vermeintlichen Anruf aus dem Büro der SPD-Generalsekretärin berichtet hat, in dem er als Gegner der großen Koalition unter Druck gesetzt werden sollte", erklärte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles am Donnerstag. "Dieser Anruf wurde unter vermeintlicher Übertragung bzw. unter Anzeige der Rufnummer des SPD-Bürgerservices durchgeführt und der Anrufer nannte offenbar einen fiktiven Namen einer Person, die nicht für die SPD arbeitet. Der Anruf wurde nicht über das Telefonsystem des SPD-Parteivorstandes durchgeführt."
In der SPD gebe es keinen Platz für Drohanrufe, betonte die SPD-Generalsekretärin. Auf keinen Fall würden Mitarbeiter des Parteivorstands eingesetzt, um kritischen Mitgliedern zu drohen oder diesen Versprechungen zu machen, damit sie ihr Stimmverhalten änderten, so Nahles weiter. "Das widerspricht der gelebten innerparteilichen Demokratie und das würde ich als Generalsekretärin genauso wie alle anderen SPD-Mitglieder niemals dulden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur