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Steinbrück für getrennten Sportunterricht von muslimischen Mädchen und Jungen

Archivmeldung vom 05.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Peer Steinbrück Bild: Daniel Biskup - peer-steinbrueck.de
Peer Steinbrück Bild: Daniel Biskup - peer-steinbrueck.de

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat sich bei einer sogenannten "Klartext"-Veranstaltung für getrennten Sportunterricht von muslimischen Mädchen und Jungen ausgesprochen. "Wenn die Schulen es einrichten können, sollten sie da Rücksicht auf die religiösen Gefühle nehmen und getrennten Sportunterricht anbieten", sagte Steinbrück am Mittwochabend in Berlin, berichtet die "Bild-Zeitung".

Hintergrund war die Frage eines Schülers, wie weit Toleranz geht und berichtete von einem Muslim-Vater, der sich gegen gemeinsamen Sportunterricht seiner Tochter mit Jungen gewehrt hatte. Steinbrück selbst räumte ein: "Allerdings ist das ein schwieriges Thema und alle haben da eine andere Meinung zu."

Steinbrücks Äußerungen lösten umgehend Widerspruch und Kopfschütteln bei Integrationsexperten aus. Berlins langjährige Ausländerbeauftragten Barbara John (CDU), sagte der Bild-Zeitung: "Die Diskussion über eine Trennung ist von gestern. Von getrenntem Sportunterricht halte ich gar nichts. Kinder und Eltern müssen sich daran gewöhnen, dass die Geschlechter bei uns gemeinsam aufwachsen und gleichberechtigt leben." Zwar sei es immer gut, mit den Eltern das Gespräch zu suchen, getrennter Unterricht sei aber der falsche Weg.

Kritik auch von FDP-Innenpolitiker Serkan Tören. Der Bild-Zeitung sagte Tören: "Wer Jungen und Mädchen trennt, der spaltet die Gesellschaft. Getrennter Unterricht ist auch ein ganz falsches Signal für die Integration von Muslimen in Deutschland."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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