Grüne wollen vernetzte Mobilitätsplattform
Archivmeldung vom 01.11.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Grünen setzen sich für eine Verbesserung der Mobilität durch eine Vernetzung der Anbieter ein. Das geht aus einem Antrag der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, der in den nächsten Wochen im Bundestag diskutiert werden soll und über den der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe berichtet.
Dazu forderten die Grünen die Einführung eines "MobilPasses": einer anbieterneutralen Plattform für alle deutschen Mobilitäts-Apps, die es Bürgern ermöglichen solle, bequem ihre Reise von A nach B in ganz Deutschland zu planen und zu buchen, heißt es in dem Antrag. Vorbild sei die finnische App "Whim", die Nutzer darüber informiert, welche Verkehrsmittel sie zu welchen Kosten in welcher Zeit zu ihrem Zielort bringen - und das passende E-Ticket bucht.
"Wir wollen, dass Bürger unkompliziert mobil sind, ohne im Tarifdschungel stecken zu bleiben", erklärte der Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter. Der neunseitige Antrag gebe nötige Schritte für den Gesetzgeber vor. So solle dieser die Anbieter von Mobil-Apps - also lokale Verkehrsbetriebe, Carsharing-Dienste oder die Deutsche Bahn - verpflichten, "Daten vollständig, zeitnah, maschinenlesbar, interoperabel, barriere-, kosten- und lizenzfrei" bei einer Teilnahme an MobilPass zur Verfügung zu stellen, heißt es in dem Antrag der Grünen-Bunde stagsfraktion, über den der "Spiegel" berichtet.
Alle öffentlichen Verkehrsunternehmen sollten verpflichtet werden, einer Mobilitätsplattformgesellschaft beizutreten, sodass "Netzwerkeffekte" entstünden. Das Geld für jede Reise solle beim Fahrgast abgebucht und anschließend anteilig an die einzelnen Anbieter verteilt werden, heißt in dem Antrag weiter. Für den Aufbau von MobilPass fordern die Grünen jährlich fünf Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt. "Im Ergebnis wären Busse, Bahnen und Sharing-Angebote besser ausgelastet" und der Klimaschutz verbessert, sagte der Grünen-Mobilitätsexperte Stefan Gelbhaar dem "Spiegel".
Quelle: dts Nachrichtenagentur