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Hans-Hermann Hoppe: Liberalismus hat Ziele verfehlt

Archivmeldung vom 08.02.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hans-Hermann Hoppe Bild: David Farrer, on Flickr CC BY-SA 2.0
Hans-Hermann Hoppe Bild: David Farrer, on Flickr CC BY-SA 2.0

"Der klassische Liberalismus hat sein Hauptziel, nämlich die Durchsetzung der Rechtsgleichheit aller Personen, inklusive des uneingeschränkten Rechts auf Privateigentum, komplett verfehlt", stellt Hans-Hermann Hoppe im Interview mit Andreas Marquart, Vorstand des Ludwig von Mises Institut Deutschland, auf www.misesde.org fest. Lediglich der enorme technologische Fortschritt täuscht darüber hinweg, dass sich die westliche Welt tatsächlich dem entgegengesetzten Ziel, der kommunistischen Abschaffung des Privateigentums und der Errichtung einer "Gemeinschaft", angenähert hat.

Das Problem des Liberalismus ist dabei, dass er Rechtsgleichheit und das Recht auf Privatrecht fordert, aber zeitgleich den Staat und staatliche Steuern befürwortet. Dies aber ist ein Widerspruch in sich. Denn die Prinzipien der Rechtsgleichheit und des Schutzes des Privateigentums sind mit dem Staat und staatlichen Steuern unvereinbar. Jeder Staat basiert darauf, dass es zwei Klassen gibt: Herrscher und Beherrschte. Die Erhebung staatlicher Steuern unterminiert das uneingeschränkte Recht auf Privateigentum.

Es verwundert daher nicht, dass der Liberalismus vor allem dank Murray Rothbard zum Libertarismus weiterentwickelt wurde. Libertarismus und Liberalismus unterscheiden sich dabei nicht - wie von einigen Liberalen jüngst postuliert - in ihren Zielen, sondern in der Wahl der Mittel. Der Libertarismus, oft auch als Anarchokapitalismus bezeichnet, verteidigt das uneingeschränkte Recht zur Sezession. Jeder Staat, der dieses Prinzip vertritt, verwandelt sich in einen freiwilligen Verband, in den man ein- aber aus dem man auch austreten kann. So kann jeder Einzelne die Prinzipien der Rechtsgleichheit und des Privateigentums für sich einfordern und schützen. "Daher", so Hoppe abschließend: "[...] ist der Übergang vom Minimalstaatler zum Anarchokapitalisten oft nicht mehr als das Ergebnis einer halben Stunde intensiven, vorurteilsfreien Nachdenkens."

Hans-Hermann Hoppe im Interview http://www.misesde.org/?p=11912

Quelle: Ludwig von Mises Institut Deutschland e. V. (ots)

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