Scholz erneuert Forderung von Abschiebungen nach Syrien
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat seine Forderung nach Abschiebungen von Kriminellen auch nach Syrien erneuert. "Straftäter gehören in jedes Land zurückgeführt und wir wollen das auch durchsetzen", sagte Scholz am Sonntag dem ARD-Magazin "Bericht aus Berlin".
Man scheue dabei keine Mühe. Es werde einen Zeitpunkt geben, an dem
Straftäter auch nach Syrien zurückgeführt werden, sagte Scholz. "Und ich
hoffe, der ist bald."
Scholz hatte Abschiebungen von Kriminellen
nach Syrien schon gefordert, als Assad noch im Amt war, so
beispielsweise im Juni letzten Jahres in einer Regierungserklärung.
Damals scheiterte es an einem annehmbaren Ansprechpartner im Zielland
und an Teilen der Grünen.
Schwere Vorwürfe erhob Scholz in der
ARD-Sendung in Bezug auf das Gewaltverbrechen eines Asylbewerbers in
Aschaffenburg an das CSU-geführte Bayern. "Das Vorgehen der bayerischen
Staatsregierung ist peinlich und der Sache nicht angemessen," sagte
Scholz. "Dieser Täter hätte nicht mehr in Bayern herumlaufen dürfen, er
hätte auch festgesetzt werden müssen." Das müsse aufgeklärt werden.
Scholz
übte zudem erneut heftige Kritik an CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz.
Viele Vorschläge in der Migrationsdebatte würden gegen das Grundgesetz
oder gegen europäische Verträge verstoßen. "Ich glaube, Helmut Kohl wäre
nicht zufrieden mit dem CDU-Vorsitzenden". Der Bundeskanzler äußerte
Zweifel daran, ob die Union wirklich nicht mit der AfD zusammenarbeiten
werde. "Ich habe öffentlich gesagt, dass ich mich auf Friedrich Merz
verlassen kann. Ich kann das nicht mehr sagen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur