Noch-Grünen-Chef Nouripour offen für früheren Neuwahl-Termin
Archivmeldung vom 11.11.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer scheidende Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hat keine Bedenken gegen einen früheren Neuwahl-Termin. "Wir Grünen könnten auch gut mit einem früheren Termin leben. Wir haben unsere Arbeit gemacht, sind auf alles vorbereitet", sagte er der "Bild am Sonntag".
Nouripour verteidigte die Entscheidung der Grünen, ihre Minister in der
Regierung zu lassen: "Deutschland braucht eine handlungsfähige
Regierung. Diese Stabilität und der Amtseid sind die zentralen Gründe
dafür, weshalb wir nicht gesagt haben, das ist uns hier alles zu doof,
wir gehen jetzt."
Das Ende der Ampel-Koalition habe er lange
kommen sehen: "Wir wussten seit über einem Jahr, dass es jederzeit zum
Bruch kommen könnte."
Nouripour, der die Partei noch mit
Co-Chefin Ricarda Lang bis zum Bundespartei der Grünen (15.-17.
November) führt, verteidigte die Entscheidung, trotz schlechter
Umfragewerte einen eigenen Kanzlerkandidaten aufzustellen: Es sei
"unbedingt notwendig, dass wir das tun." Die Parteienlandschaft stehe
"gerade komplett auf dem Kopf".
Nouripour verwies auf die
Aufholjagd bei der vergangenen Bundestagswahl: "Als Olaf Scholz
Kanzlerkandidat wurde, war er meilenweit vom Kanzleramt entfernt - und
ist Kanzler geworden." Zudem gebe es "nur eine Partei deutlich über
zwanzig Prozent, das ist die Union", so Nouripour.
"Wir müssen
uns den neuen Zeiten anpassen. Wir können kein Abo ausschreiben: Ab
jetzt nur noch Kanzler der Schwarzen." Dem designierten grünen
Kanzlerkandidat Robert Habeck traut er die Regierungsführung zu.
Nouripour: "Robert Habeck kann Kanzler. Er hat kommunikative, große
Fähigkeiten. Er spricht die Sprache des 21. Jahrhunderts, ist damit
modern."
Zudem habe der Wirtschaftsminister der Grünen
"Regierungserfahrung, im Gegensatz zu Friedrich Merz. Habeck weiß, wie
man ein Ministerium führt." Außerdem sei Habeck "ein guter Typ, ich
trinke gern mit ihm ein Bier".
Quelle: dts Nachrichtenagentur