SPD drängt Union zur schnellen Hilfe für überschuldete Kommunen
Archivmeldung vom 10.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie SPD fordert die Union auf, überschuldete Kommunen gemeinsam von ihren finanziellen Altlasten zu befreien. "Eine Altschuldenlösung ist dringend notwendig, damit die betroffenen Kommunen investieren können, statt nur den Mangel zu verwalten", sagte die SPD-Vizevorsitzende Anke Rehlinger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Jeder Euro, der nicht in den Schuldendienst fließt, kann in Kita oder Dorfplatz investiert werden."
In einer Resolution, die der SPD-Parteivorstand am Montag beschließen
will, fordern die Sozialdemokraten eine Entlastung finanziell stark
belasteter Kommunen noch in dieser Legislaturperiode. "Wir erwarten hier
die Gesprächs- und Lösungsbereitschaft aller Bundesländer und aller
demokratischen Fraktionen im Deutschen Bundestag", heißt es in dem
Papier, über das die Funke-Zeitungen berichten. "Die Herausforderung ist
zu groß, die Lage vieler Kommunen zu ernst, als dass man auf ihrem
Rücken politische Spielchen betreiben dürfte."
Das
Bundesfinanzministerium hat einen Vorschlag zur einmaligen Entschuldung
betroffener Kommunen vorgelegt, demnach ist der Bund bereit, sich an der
Hilfe zu beteiligen "Diese Chance sollten wir jetzt solidarisch und
parteiübergreifend nutzen, gerade mit Blick auf die notwendige
Zweidrittelmehrheit zur Grundgesetzänderung", sagte der Parteivize und
Chef der NRW-SPD Achim Post den Funke-Zeitungen. "Alles andere wäre ein
historischer Fehler."
Voraussetzung für die Hilfe des Bundes ist
eine Grundgesetzänderung. Die Ampel-Koalition ist dafür auf die
Zustimmung der Union angewiesen, CDU und CSU sperren sich allerdings
bislang dagegen.
"Kommunen sind die staatliche Ebene, die die
Menschen in ihrem Alltag am unmittelbarsten erleben", warnt die SPD in
dem Resolutionsentwurf. Dort fielen Entscheidungen über Kindergärten,
Schulen, Bibliotheken, Parks, Spielplätze, Straßen und die Müllabfuhr.
Wenn ein kommunales Parlament aufgrund leerer Kassen aber nur noch
darüber abstimmen könne, "nach welchem Altbundeskanzler der
Bahnhofsvorplatz benannt wird, dann kommt auch unsere kommunale
Demokratie unter die Räder".
Quelle: dts Nachrichtenagentur