Söder warnt vor einseitiger Familienpolitik: CSU-Generalsekretär: Die Hausfrau ist uns genauso wichtig wie die Karrierefrau
Archivmeldung vom 31.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlUnmittelbar vor den Beratungen zum Ausbau der Krippenplätze in Deutschland hat CSU-Generalsekretär Markus Söder vor Einseitigkeit in der Familienpolitik gewarnt. Familienministerin Ursula von der Leyen habe zwar "ein wichtiges Thema erkannt", sagte Söder dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag", der "gute und richtige Ansatz" müsse aber ergänzt werden.
"Für die Familienpolitik der Union
insgesamt muss gelten: Die Hausfrau ist uns genauso wichtig wie die
Karrierefrau." Wenn mehr Geld in den Ausbau der Kinderkrippen fließe,
müssten auch Mütter, die wegen ihrer Kinder zuhause blieben,
zusätzliches Geld erhalten. "Es ist wichtig, das eine mit dem anderen
zu verbinden."
Das bewusste Lenken von Finanzströmen in eine familienpolitische
Richtung bedeute "auch eine Weichenstellung", betonte Söder. Das Ziel
müsse aber Wahlfreiheit sein. "Hier müssen wir die Balance finden."
Anders als die SPD wolle man "ja nicht den Eltern vorschreiben, wie
sie ihre Kinder zu erziehen haben".
Der CSU-Generalsekretär mahnte die Union auch aus wahlstrategischen
Gründen, in der Familienpolitik ihre "klare eigene Identität" zu
bewahren. "Wir dürfen uns nicht im Nirvana der politischen Mitte
verlieren, sondern müssen auch das konservative Element
repräsentieren", sagte Söder. "Das Schlimmste wäre, wenn man neue
Wähler nicht erreicht und alte verliert." Die Wahlniederlage der
österreichischen ÖVP etwa habe damit zu tun, dass sie - auch in der
Familienpolitik - zu wenig konservatives Profil gezeigt habe. So
hätten sich Österreichs Hausfrauen von der ÖVP "nicht ausreichend
anerkannt" gefühlt.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel