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Klaus von Dohnanyi rät zu Koalition aus SPD und FDP in Hamburg

Archivmeldung vom 20.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Klaus von Dohnanyi bei der Matinee für Siegfried Lenz zum 85. Geburtstag 2011
Klaus von Dohnanyi bei der Matinee für Siegfried Lenz zum 85. Geburtstag 2011

Foto: Chester100/Udo Grimberg
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der frühere Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD) rät zu einer Koalition von SPD und FDP in Hamburg, die er für politisch stabil hält: "Die Hamburger FDP würde begreifen, wie wichtig Stabilität für ihre eigene, bundespolitische Zukunft wäre. Ich halte einen sozialliberalen Senat für eine bessere Möglichkeit als Rot-Grün", sagte von Dohnanyi der "Welt".

Er fügte hinzu: "Die FDP fehlt im Bundestag. Sie sollte sich bemühen, die AfD aufzuspalten und dieser den Teil wieder wegnehmen, der eigentlich zu ihr gehört." Die Unverträglichkeiten von Funktionären und Wählern der SPD mit der könnten sich nach Ansicht von Dohnanyis relativieren. "In den 1960er-Jahren lagen Welten zwischen der SPD und der damaligen FDP des Ritterkreuzträgers Erich Mende. Für Leute wie Herbert Wehner war eine Zusammenarbeit da kaum vorstellbar", sagte der SPD-Politiker: "Wir haben dann aber eine produktive sozial-liberale Koalition mit Walter Scheel und Hans-Dietrich Genscher gebildet. Für Hass also ist kein Grund." Die Bundes-SPD könne "von der Hamburger SPD das lernen, was sie auch von der Bundes-CDU lernen kann: Pragmatische, vernünftige, auf die Wirklichkeit bezogene Politik: Geduld, keine Selbstüberschätzung", sagte von Dohnanyi. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) sei "ein Beispiel für Bescheidenheit und Tatkraft. Diese Verbindung, die man auch zu Recht bei Frau Merkel lobt, stößt bei den Wählern auf Vertrauen. Die Menschen wollen sachorientierte Politiker wie Scholz und Merkel." Die schlechten Umfragewerte der SPD lägen primär "an der Position der Union, die von Frau Merkel überstrahlt wird", sagte von Dohnanyi: "Die Lage der SPD würde sich schlagartig ändern, wenn eine andere, weniger akzeptierte Person die Führung der CDU übernähme. Spiegelbildlich wurde ja auch die Hamburger CDU übermäßig abgestraft - wegen der Dominanz der Person Olaf Scholz."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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