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Missbrauchsopfer müssen lange auf Zahlungen aus Hilfsfonds warten

Archivmeldung vom 18.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Opfer sexuellen Missbrauchs, die bei der Bundesregierung einen Antrag auf Hilfsleistungen gestellt haben, müssen lange auf die Bewilligung ihrer Gelder warten. Von mehr als 4.500 Anträgen, die bis Ende März dieses Jahres eingingen, wurden erst 66 komplett abgeschlossen, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf die Antwort des Bundesfamilienministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken zum "Fonds sexueller Missbrauch".

"Die derzeitige Bearbeitungsdauer beträgt circa 13 Monate", heißt es in dem Antwortschreiben. Das Ministerium von Manuela Schwesig (SPD) räumt ein, die langen Wartezeiten seien auch auf Personalmangel bei den ehrenamtlich arbeitenden Clearingstellen zurückzuführen.

Der Fonds wurde im Mai 2013 gegründet, um Opfern von sexuellem Missbrauch schnell bis zu 10.000 Euro für Psychotherapien und andere Sachleistungen zukommen zu lassen.

Der Abgeordnete der Linken-Fraktion Norbert Müller mahnt: "Die extrem niedrigen Antragszahlen und die äußerst schleppende Bearbeitung sollten uns in Anbetracht von Zehntausenden Betroffenen höchst nachdenklich stimmen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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