SPD will Mitglieder über Koalitionsvertrag entscheiden lassen
Die SPD will in jedem Fall die Mitglieder am Ende über einen möglichen Koalitionsvertrag mit der Union entscheiden lassen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Teilnehmer einer Sitzung der Bundestagsfraktion. "Das letzte Wort haben die Mitglieder", soll er demnach in der Sitzung gesagt haben. "Die Mitglieder werden am Ende die Entscheidung treffen."
Intern wird für eine solche Befragung mit etwa zwei Wochen Dauer
gerechnet. Zuletzt hatte die Partei etwa 360.000 Mitglieder. CDU-Chef
Friedrich Merz will allerdings bis Ostern die Verhandlungen abschließen
und sich womöglich Anfang Mai zum Kanzler wählen lassen.
Klingbeil
machte laut SZ intern deutlich, es gebe keinen Automatismus für eine
Koalition mit der Union. Es dürfe an keiner Stelle der Eindruck
entstehen, dass sich die Partei schon in der nächsten Regierung sehe.
Der
SPD-Chef räumte demnach ein, dass ihn viel Kritik erreicht habe zu
seinem Plan, trotz des historisch schlechten Bundestagswahlergebnisses
von 16,4 Prozent neben dem Partei- auch den Fraktionsvorsitz zu
übernehmen. Er mache lediglich das Angebot, neben der Partei auch die
Fraktion zu führen. "Das biete ich an."
Am Mittwoch will sich
Klingbeil zum Nachfolger von Rolf Mützenich wählen lassen. "Wenn Ihr
wollt, dass ich das mache, bitte ich um ein starkes Votum", sagte er
Teilnehmern zufolge. Er brauche das Vertrauen und ein starkes Mandat,
"um in potenziellen Gesprächen das Beste zu erreichen".
Klingbeil
mahnte, man müsse jetzt als Partei und Fraktion zusammenbleiben. Er
wies zudem den Eindruck zurück, er stehe in einer Konkurrenz zu Boris
Pistorius, den viele in der Partei schon gerne als Kanzlerkandidaten
gesehen hatten. Alles, was jetzt anstehe, geschehe auch in enger
Abstimmung mit Pistorius, so Klingbeil.
Quelle: dts Nachrichtenagentur