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CSU-Politiker Horst Seehofer kritisiert "mediales Trommelfeuer" gegen seine Person

Archivmeldung vom 15.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer hat Teile der Medien und der Politik wegen ihres Umgangs mit seinem Privatleben scharf angegriffen. Mit einem "lückenlosen medialen Trommelfeuer" versuchten seine Gegner, seine mehrjährige Affäre mit der Bundestagsmitarbeiterin Anette Fröhlich gegen ihn zu instrumentalisieren, um ihn zu schwächen oder von einer Kandidatur als CSU-Vorsitzenden abzuhalten, sagte Seehofer in einem Interview mit dem stern.

Als Politiker werde man, so Seehofer im stern, immer wieder mit Privatangelegenheiten konfrontiert. Das gehöre dazu. Nicht aber, "dass Privates instrumentalisiert wird, teilweise kampagnenartig."

Seehofer sagte dem stern, dass es immer wieder neue Strategien gebe, um ihn als CSU-Vorsitzenden zu verhindern: "Angeblich bin ich chancenlos. Das soll demoralisieren, wird aber nicht gelingen." So sei zunächst ständig gefordert worden, "der muss sich jetzt entscheiden. Und als ich mich für meine Frau entschieden hatte, kam der Vorwurf, das sei nur politisches Kalkül. So variiert man die Dinge pausenlos. Aber das kenne ich", sagte Seehofer dem stern. Seine direkten Konkurrenten Erwin Huber und Gabriele Pauli nahm er von seinem Vorwurf ausdrücklich aus. "Wir gehen korrekt miteinander um."

Seehofer beschrieb die vergangenen Monate als "Stahlbad", das er aufgrund seiner "begnadeten Konstitution" überstanden habe. Er räumte ein, im Januar unmittelbar nach der Veröffentlichung seiner Affäre kurz daran gedacht zu haben, hinzuschmeißen. "Aber als ich das erste Mal mit meiner Familie ausführlich gesprochen habe, haben alle gesagt: Das darfst du nicht tun", so Seehofer.

Seehofer verteidigte im stern-Interview sein Schweigen. Damit nehme er zwar in Kauf, "dass viele Leute Hochämter der Phantasie feiern. Aber das muss ich aushalten." Das sei "politisch ein Handicap, aber privat die beste Lösung." Seehofer: "Wenn ich jetzt zurückdrehen könnte auf Januar, würde ich nicht anders agieren."

Im aktuellen Konflikt zwischen der CSU und Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen um das Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder zu Hause erziehen, griff Seehofer seine Kabinettskollegin scharf an. Deren Forderung, das Betreuungsgeld in Form von Gutscheinen auszugeben, lehnt der Bundeslandwirtschaftsminister strikt ab. "Ich kann doch nicht eine ganze Bevölkerung unter den Generalverdacht stellen, das Geld falsch einzusetzen. Wo sind wir denn! Das ist nicht lebenswirklich. Das hat die Politik nicht einmal bei Sozialhilfeempfängern geschafft."

Quelle: Pressemitteilung stern

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