Frei schließt Steuererhöhung für hohe Einkommen aus
Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), hat Steuererhöhungen für hohe Einkommen ausgeschlossen und damit SPD-Chefin Saskia Esken widersprochen. Esken hatte in einem Interview gesagt, eine Einkommensteuerreform könne nur aufkommensneutral sein, wenn "bei hohen Einkommen mehr geholt" werde.
Frei sagte dem TV-Sender "Welt", das könne nur Eskens "persönliche
Zielsetzung" sein, keine politische Vereinbarung. "Ich habe sie so
verstanden, dass sie gesagt hat, dass Sie bei dieser Zielsetzung, bei
dieser persönlichen Zielsetzung bleibt. Das hat sie im Übrigen auch
immer zum Ausdruck gebracht."
Im Koalitionsvertrag habe man
allerdings "vereinbart, dass es Steuererhöhungen in dieser
Legislaturperiode nicht geben wird". Höhere Steuern könne er
ausschließen, versicherte Frei.
In der Sache hält Frei
Steuerhöhungen ohnehin für ein völlig falsches Instrument in Zeiten der
wirtschaftlichen Krise. "Wir sind jetzt in das dritte Jahr einer
Rezession gegangen. Wir müssen alles dafür tun, die preisliche
Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland zu steigern", sagte der
CDU-Politiker. "Und wenn man irgendetwas falsch machen möchte, dann
müsste man jetzt die Steuern erhöhen."
Im Koalitionsvertrag ist
eine Aufkommensneutralität der Einkommenssteuerreform nicht explizit
vereinbart. Wörtlich heißt es, man werde "die Einkommensteuer für kleine
und mittlere Einkommen zur Mitte der Legislatur senken". Eine Senkung
der Steuersätze für niedrige und mittlere Einkommen würde allerdings
auch hohen Einkommen zugute kommen. Will man ausschließlich kleine und
mittlere Einkommen entlasten, müssten die Steuersätze, die später
greifen, ergänzend erhöht werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur