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Niedersachsen erlaubt Gendern in Abitur-Klausuren

Archivmeldung vom 24.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Unterschriftenaktion und Aufruf gegen „Gender-Unfug“
Unterschriftenaktion und Aufruf gegen „Gender-Unfug“

Bild: Screenshot Youtube Video: "Nach Rinderwahn kommt Genderwahn - Gender Gaga an deutschen Universität_innen" / Eigenes Werk

Das niedersächsische Kultusministerium will gegenderte Texte mit Binnenzeichen im Abitur künftig nicht mehr als Fehler werten. "Aufgrund mehrfacher Anfragen möchten wir klarstellen, dass gegenderte Texte (z.B "Schüler:innen") in den unterschiedlichsten Schreibweisen zwar nicht dudenkonform sind, in Abiturprüfungen jedoch nicht als Fehler gewertet werden", heißt es in einer Verlautbarung der niedersächsischen Kultusbürokratie an die Regionalen Landesämter für Schule und Bildung, über die die FAZ berichtet.

"Die linguistische Debatte um geschlechtergerechte Sprache, die oftmals nahtlos in eine weltanschauliche Debatte übergeht, sollte nicht auf dem Rücken der Prüflinge ausgetragen werden", teilte das Kultusministerium in Hannover mit, wie die Zeitung in ihrer Freitagsausgabe schreibt. Es verteidigte sein Vorgehen unter Verweis auf die "Leitlinien zur Sicherung der Chancengleichheit durch geschlechtersensible schulische Bildung und Erziehung" aus dem Jahr 2016 der Kultusministerkonferenz (KMK).

Der Vorsitzende des Rats für deutsche Rechtschreibung, Josef Lange, sagte der FAZ, dass das Regelwerk von den staatlichen Stellen beschlossen wurde und für Schule und Verwaltung bindend sei. "Wenn ein Land sich vom amtlichen Regelwerk verabschiedet, verabschiedet es sich auch von der Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum", das sei ein Rückfall in die Zeit vor 1903. Gegenderte Schreibweisen mit Sonderzeichen erfüllten nicht die Kriterien, die der Rat im Blick auf Verständlichk eit, Lesbarkeit und Übertragbarkeit empfohlen habe. "Wenn staatliche Stellen sich nicht an selbst beschlossene Regeln halten", wie solle dann Schülern und Bürgern vermittelt werden, "dass staatliche Regeln im Gemeinwesen verbindlich sind", kritisierte Lange. Der Vorsitzende der niedersächsischen Direktorenvereinigung Wolfgang Schimpf sagte der FAZ: "Wir halten es für skandalös, dass die Kultusbürokratie sich anmaßt, an einer für sie heiklen Stelle aus politischen Gründen sprachliche Normen außer Kraft zu setzen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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