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Söder attackiert Kanzler Scholz: "Lässt die Deutschen in dieser schweren Zeit leider oft allein"

Archivmeldung vom 24.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Markus Söder (2019)
Markus Söder (2019)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Angesichts der Herausforderungen von Ukraine-Krieg und Inflation fällt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ein vernichtendes Urteil über die Amtsführung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). "Früher war Olaf Scholz wenigstens schlumpfig", sagt Söder in einem Interview mit dem stern. "Aber heute? Man muss es so hart sagen: Olaf Scholz lässt die Deutschen in dieser schweren Zeit leider oft allein."

Inzwischen sei für ihn klar, dass Scholz "nicht der Kanzler ist, der die Menschen in schwieriger Zeit führen und mitnehmen kann", so der CSU-Chef weiter. "Er wirkt zuweilen seltsam teilnahmslos und zeigt wenig Empathie in dieser Krisenzeit. De facto übernehmen die Grünen seine Rolle."

Natürlich müsse der Bundeskanzler schwere Entscheidungen treffen, so Söder. Es sei auch richtig gewesen, auf mögliche Gefahren eines Atomkrieges hinzuweisen. "Aber dann? Dann verschwand er wieder drei Wochen von der Bildfläche und ließ die Deutschen mit dieser Sorge alleine. Und als er sich dann endlich äußerte, verstand niemand, was er eigentlich sagen wollte." Söder kritisiert im stern auch ausdrücklich den Umgang des Kanzlers mit den Medien. "Es würde übrigens auch mal helfen, auf Fragen von Journalisten einzugehen. Viele Journalisten stellen genau die Fragen, die auch die Bevölkerung umtreiben."

Söder kritisiert auch die neue Liebe der Grünen zum Militär: "Begeisterung für Waffen und Krieg"

Mit Blick auf die Ausrichtung der Grünen seit dem Ukraine-Krieg zeigt sich Markus Söder im aktuellen Interview mit dem stern schwer enttäuscht. "Mir macht der moralische Rigorismus einiger Grüner Sorge", sagt der bayerische Ministerpräsident. "Da wird sich bei Einzelnen regelrecht in eine kriegerische Eskalation hineingeredet. Diese neue Form von Begeisterung für Waffen und Krieg lässt viele Deutsche verunsichert zurück."

Besonders empört sich der CSU-Vorsitzende über den grünen Bundestagsabgeordneten Anton Hofreiter, der wie ein klassischer Grüner aussehe, nur gar nicht so rede, sondern seit Wochen durch die Lande zieht mit der Forderung nach schweren deutschen Waffen für die Ukraine. Weil Hofreiter derart aus der ihm von Söder zugedachten Rolle fällt, zeigt sich der CSU-Chef menschlich schwer enttäuscht: "Hofreiter war früher ein Ostermarschierer, und heute tritt er auf wie ein Repräsentant einer Rüstungsfirma. Das Einzige, was ihn noch unterscheidet von einem echten Militaristen, ist vielleicht der Haarschnitt", sagt Söder.

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)


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