Ernst: Rente mit 67 ist das brutalste Rentenkürzungsprogramm vor allem für den Osten
Archivmeldung vom 17.11.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Fabian PittichDer Osten Deutschlands ist besonders in der Altersgruppe zwischen 55 und 64 von Arbeitslosigkeit betroffen und damit in erster Linie negativ von den Auswirkungen der geplanten Rente mit 67 betroffen. Das ergibt sich, nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe), aus den Statistiken der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit.
2009 lag der deutschlandweite Durchschnitt bei der Arbeitslosenquote zwischen 55 und 64 Jahre bei 8,7 Prozent. In Baden-Württemberg waren sogar nur 5,7 Prozent Jobsuchende in dieser Altersgruppe registriert. In Sachsen dagegen standen 15,7 Prozent bei der regionalen Bundesagentur als Arbeitssuchende auf der Matte. Auch das ein Spitzenwert dicht gefolgt von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils 15,5 Prozent). In der Länder-Statistik folgen auf den schlechten Plätzen: Sachsen-Anhalt (14,8 Prozent), Thüringen (14,1) und Berlin (12,1 Prozent).
"Die Regierung sollte aufhören, mit bundesweiten Durchschnittswerten herum zu tricksen", sagte der Linken-Chef Ernst gegenüber der Zeitung. "Der Regierunsbericht hat keine wirkliche Aussagekraft, weil er die extremen regionalen Unterschiede ignoriert. Die Rente ab 67 ist das brutalstmögliche Rentenkürzungsprogramm. Vor allem im Osten droht sehr schnell eine Welle der Altersarbeitslosigkeit und danach eine Welle der Altersarmut", warnte Ernst. "Einem 64-jährigen Arbeitslosen in Dresden nutzt es nichts, wenn die Lage in Stuttgart auf dem Papier etwas besser ist. Er kann nicht von heute auf morgen alles zurück lassen. Die Rente ab 67 muss weg, oder mindestens um vier Jahre verschoben werden."
Quelle: Leipziger Volkszeitung