Designierter FDP-Chef Rösler kritisiert Auftreten Westerwelles
Archivmeldung vom 11.05.2011
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer designierte FDP-Vorsitzende Philipp Rösler hat den Politikstil seines Vorgängers Guido Westerwelle indirekt kritisiert.
"Glaubwürdigkeit gewinnt man nicht dadurch zurück, dass man alte, bekannte Forderungen ständig wiederholt, möglichst noch etwas lauter als bisher, sondern durch Verlässlichkeit, Berechenbarkeit und Entschlossenheit in der Sache", sagte Rösler der Wochenzeitung "Die Zeit". Westerwelles Amtszeit war geprägt von wiederholt vorgetragen Forderungen nach Steuersenkungen. Auch im Umgang mit der Bundeskanzlerin will Rösler als Vizekanzler einen anderen Stil pflegen als sein Vorgänger.
"Das ist eine Selbstverständlichkeit, weil Menschen nun mal unterschiedlich sind", sagte Rösler. Er sei "zuversichtlich, weil ich glaube, dass Frau Merkel und ich grundsätzlich ähnliche Typen sind." Im Gespräch bezeichnete Rösler sich als Patriot.
"Diesem Land habe ich nicht nur viel, sondern alles zu verdanken", sagte er. "Deutschland bietet allen Menschen alle Chancen." Eine ostdeutsche Frau sei hier Bundeskanzlerin geworden, ein in Vietnam geborenes Adoptivkind werde jetzt ihr Stellvertreter.
"Nirgends kann man den amerikanischen Traum besser leben als in Deutschland", sagte Rösler. Seine Dankbarkeit mache es ihm leichter, das Positive zu sehen. "Dass das ein großartiges Land ist, das spüre ich jeden Tag, auch jedes Mal, wenn ich zum Reichstag fahre und die große schwarz-rot-goldene Fahne da oben sehe."
Quelle: dts Nachrichtenagentur