Lambsdorff warnt Deutschland vor Grenzschließung
Archivmeldung vom 18.01.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vizepräsident des Europaparlaments, Alexander Graf Lambsdorff (FDP), hat vor Überlegungen gewarnt, im Zuge der Flüchtlingskrise die deutschen Grenzen zu schließen. Gegenüber "Bild" sagte Lambsdorff: "Die offenen Schengen-Grenzen sind nicht nur für jeden einzelnen Bürger, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland entscheidend."
Lambsdorff warnte vor erheblichen Einbußen. "Stundenlange Lkw-Staus auf dem Weg von und nach Frankreich, Polen oder Holland würden wichtige Wertschöpfungsketten zerstören. Allein in der Auto-Industrie kommen ungezählte Vorprodukte aus den europäischen Nachbarländern, aber auch im Maschinenbau oder der Baubranche, die genau in Fertigungsprozesse eingetaktet sind."
Ähnlich äußerte sich der frühere Kanzler-Berater Horst Teltschik, der auch vor einer Grenzschließung warnte. "Ich bin in tiefer Sorge um unser freies Europa. Die Lage ist dramatisch. Wir sind dabei die großartigen Errungenschaften zu zerstören. Das geht ganz schnell. Aber dann wieder einen neuen Anfang zu finden, wird schwieriger", sagte Teltschik gegenüber der Zeitung. "Natürlich müssen die Grenzen aufbleiben. Das kaputt zu machen, was wir aufgebaut haben, geht schnell. Aber wieder einen neuen Anfang finden, nicht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur