Frei dämpft Erwartungen an Steuersenkungen durch Schwarz-Rot
Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei hat vor überzogenen Erwartungen an eine mögliche schwarz-rote Bundesregierung gewarnt. "Es wird sicherlich nicht so sein, dass man alle Maßnahmen, die man sich wünscht, auf einen Schlag wird realisieren können", sagte Frei dem Podcast "Berlin Playbook" des "Politico".
Frei weiter: "Das gilt insbesondere für die Maßnahmen im steuerlichen Bereich: Da brauchen wir einen klugen Ausbaupfad."
Der
CDU-Politiker sieht weiterhin erheblichen Einsparbedarf. "Wir rechnen
mit einer Deckungslücke im kommenden Jahr von etwa 38 Milliarden Euro,
in den weiten Folgejahren von jeweils 31 Milliarden Euro", sagte Frei.
"Wenn man berücksichtigt, dass wir uns im Rahmen der
Sondierungsgespräche ja bereits darauf verständigt haben, einige
Projekte realisieren zu wollen, dann kommen die Kosten, die damit
verbunden sind, noch obendrauf."
Möglichkeiten für Kürzungen
sieht Frei insbesondere bei der neuen Grundsicherung, die nach den
Plänen von Union und SPD das bisherige Bürgergeld ersetzen soll. "Ich
kann das jetzt nicht quantifizieren, aber das werden enorme Summen
sein", sagte der CDU-Politiker. "Insgesamt kann es uns ja nicht
zufriedenstellen, dass 5,6 Millionen Menschen in Deutschland auf das
Bürgergeld angewiesen sind."
Frei sagte, in den letzten Monaten
habe es "einen eklatanten Aufwuchs des Bürgergeldes" gegeben. Die
Ausgaben dafür hätten im vergangenen Jahr bei etwa 50 Milliarden Euro
gelegen. "Deswegen muss es auch wieder eine markante Rückwärtsbewegung
geben."
An der geplanten Ausweitung der Mütterrente will er
hingegen festhalten. "Wir haben uns darauf im Sondierungspapier
verständigt", sagte Frei. "Wir werden sicherlich auch im Rahmen der
Koalitionsverhandlungen darüber sprechen. Aber es ist eine kluge und
vernünftige Aufgabe, die Gerechtigkeit schafft."
Quelle: dts Nachrichtenagentur